Thursday, December 14, 2006

Meeting in the snow (and a happy end!) - Part II

Foreman drehte sich um und ging langsam wieder in Richtung des Sees. Ich folgte ihm und in meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken.
Was war passiert…?!?
Worüber hatten Wilson und er sich unterhalten…?!?
Warum hatte er geschrieen…?!?
Warum machte er einen so deprimierten und so hilflosen Eindruck…?!?
Und vor allen Dingen: Worüber wollte er mit mir reden…?!?
Was musste er so dringend loswerden, bevor er, wie es in diesem Augenblick den Anschein hatte, daran zugrunde ging…?!?

Der See war beinahe komplett zugefroren. Einzig und alleine in der Mitte gab es eine kleine Stelle, an der das Wasser nicht mit Eis überzogen war. Der Mond und die Sterne reflektierten ihr Licht in dem See und dieser Anblick hatte etwas von purer Magie.

Foreman blieb vor dem See stehen und schaute auf das Wasser hinaus. Langsam drehte er sich zu mir um.
"Chase…"
"Ja…?"
"Ich liebe dich." Das klang ganz ruhig. Fast nüchtern.
Ich guckte Foreman an und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber ich brachte nur ein einziges Wort hervor: "Was…"

Kennt ihr dieses Gefühl?
Dieses Gefühl, wenn jemand euch etwas sagt, wenn ihr diese Worte hört, wenn ihr die Bedeutung des Gesagten sogar begreift – aber trotzdem dieses 'TOTALLY ERROR'-Schild in eurem Kopf aufblinkt…?
Dieses 'DAS IST UNMÖGLICH!'-Gefühl…?
Dieses 'DAS KANN ÜBERHAUPT NICHT MÖGLICH SEIN'-Gefühl…?
Dieses Gefühl hatte ich in diesem Moment.

In meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken... Vor meinem inneren Augen tauchten Bilder auf...
Eric, wie er eines Abends mit seiner gepackten Reisetasche vor meiner Wohnungstür stand und für ein paar Wochen bei mir einzog… Eric, wenn er neben mir auf der Couch lag und wir uns zusammen "CSI – Tatort Las Vegas" anschauten… Eric, der vor Wut schäumend in meinem Wohnzimmer stand und meine Playstation aus dem Fenster schmeißen wollte, weil er bei "TEKKEN" in Level 9 wieder Kazuja Mishima als Gegner hatte und mit dem er ohne meine Hilfe nie fertig wird… Eric, der neben mir im Bett saß und mir über die Haare streichelte, während ich meine depressive Phase hatte und das Kopfkissen voll heulte… Da waren der Hausbesuch bei Allenby und der Flug nach Canada… Da war die Diskussion in der Küche über Küsse und die Nacht des Überfalls…
Er war immer da, dachte ich. Er war immer bei mir. Warum ist mir das nie aufgefallen?

Und dennoch…
Liebe?
Ich meine, ich wusste, dass Foreman seit unserer Knutscherei emotional vollkommen verwirrt war. Und ich wusste, dass er seitdem ein paar mehr oder minder schwärmerische Gefühle für mich hegte. Aber die berühmten drei Worte hatte er noch nie zu mir gesagt. Bis zu diesem Augenblick.
Liebe.
War er sich dessen sicher?

"Ich meine das ernst", sagte Foreman, als hätte er meine Gedanken erraten.
Und ich… ich konnte bloß nicken.
Foreman schluckte. "Du bist… so… verdammt süß."


Dr. Dorian: O.O .oO ("He’s too cute…")

Dr. Reid: O.O .oO ("…to be straight!")

Ginger Granger: >.< .oO ("DIE – Chaseymausi – DIE!!!")


"Eric…"
"Ich liebe es, dass du alleine morgens 45 Minuten im Bad verbringst!" sprudelte es aus Foreman heraus. "Ich liebe die Art, wie du Kaffee machst! Ich liebe es, dass du grundsätzlich auf dem Küchentisch hockst, obwohl der Stuhl direkt neben dir steht!"
In diesem Moment konnte ich mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Ich erinnerte mich an das erste Mal, als Eric mich auf dem Küchentisch hatte sitzen sehen und seinen merkwürdigen Blick.
"Ich liebe es, wenn du mich ansiehst und deine blauen Augen zu strahlen beginnen", fuhr er fort.
Ich schaute ihn kurz verlegen an.
"So wie jetzt", lächelte Foreman.
Ich richtete meinen Blick auf den Boden.
Verdammter Idiot! schalt ich mich. Gerade jetzt solltest du ihn ansehen!
Ich hob meinen Kopf wieder ein kleines Stück und guckte ihn von unten herauf an.

Foreman stand vor mir, hatte die Hände in den Jackentaschen vergraben und seinen Blick unverwandt auf mich gerichtet.
"Ich liebe die Art, wie du auf jedem Kuli herum kaust, den du in die Finger bekommst!" sagte er. "Und ich liebe den Geruch deiner Haare, wenn du sie mit deinem Erdbeer-Shampoo gewaschen hast!"
Ich musste beinahe lachen. Ich weiß nicht warum, denn die meisten Leute wussten, dass ich eine Leidenschaft für Kulis und für Erdbeer-Shampoo hatte. Trotzdem überraschte es mich, dass Foreman selbst diese kleinen Details an mir wahrnahm…
"Eric, ich… ich… ich weiß nicht, was ich sagen soll…"
"Ich liebe es sogar, dass du nur rumzickst, wenn du schlecht drauf bist! Und… und… und… irgendwie alles an dir!"
Ich lächelte.
Auch Foreman konnte sich ein Grinsen nicht verbeißen. Aber dann wurde er wieder ernst.
"Auf der anderen Seite", seufzte er. "erfahre ich Dinge über dich, die ich gar nicht wissen will."
Das klang jetzt überhaupt nicht mehr liebevoll und zärtlich. Das klang jetzt traurig… und zutiefst enttäuscht.
Ich spürte, wie meine Gesichtszüge erstarrten. "Was… was meinst du?"
"Ist es wahr?" fragte Foreman. "An diesem berühmt-berüchtigtem Abend im Hemingway’s… Nachdem du die fünf Mojitos getrunken hattest… Bist du da House aufs Männerklo gefolgt, hast ihm deine Zunge in den Hals gesteckt und ihm an den Arsch gegriffen?!?"
"WAS?!?" Ich war geschockt.
Foreman musterte mich mit hochgezogenen Augenbrauen. "Das sagen House und Wilson."


Dr. Dorian: o.O .oO ("Nie wieder geh ich im PPTH pinkeln, wenn Chase Dienst hat!!!")

Dr. Reid & Ginger Granger: *verschlucken sich an ihrem Kaffee*


Wieder tauchten Bilder in meinem Kopf auf. Ich erinnerte mich daran, dass House und ich an der Theke saßen… Ich erinnerte mich an meinen fünften Mojito… Ab da hatte ich einen Blackout… Da war nichts mehr… Außer Dunkelheit…
Das Nächste, woran ich mich entsinnen konnte, war Foreman’s Ankunft im Hemingway’s und wie er sich einen Weg durch die Menschenmenge zu uns bahnte…

"NEIN!!!" rief ich. "Ich meine,… ich kann mich an nichts dergleichen erinnern!!! WIRKLICH NICHT!!!"
Foreman nahm einen tiefen Atemzug.
"Eric, bitte! Das musst du mir glauben!" Ich sah ihn flehend an.
"Du kannst dich an nichts erinnern?" fragte er.
Ich schüttelte heftig den Kopf. "Nein!"
"Kannst du dich denn an UNS erinnern, Chase?"
Ich schluckte… und nickte.

Es war merkwürdig, ab dem Moment, in dem Foreman zu uns kam, hatte ich eine klare Erinnerung. Eine mehr als klare Erinnerung...
"Chase, hast du mich jemals geliebt?"
Ich vermied Foreman’s Blick und starrte auf den Boden.
"Chase?"
"Hmhm…"
"Ich werd dir nicht die Knochen brechen, wenn du 'Nein' sagst." Foreman griff nach meiner Schulter. "ABER…" Etwas in seinen Augen zeigte mir, dass er es absolut ernst meinte. "Ich will eine ehrliche Antwort! Bitte lüg mich nicht an!"
Ich nickte langsam. Ich wollte ihm antworten, aber mein Mund war zu trocken und ich fühlte mich unfähig, auch nur einen Ton von mir zu geben. Ich krächzte etwas.
"Sag es!" flüsterte Foreman. "Sag es!"
"… J… Ja…"
"Aber…" Er wirkte etwas geschockt. "Warum dann das Date mit Cameron?"
"Ich… ich weiß nicht…"
"Chase! Du… ich… Wir haben uns geküsst! Wir haben in deinem Bett gelegen! Es hätte nicht viel gefehlt und wir hätten miteinander geschlafen! Dann bist du aufgesprungen und abgehauen! Am gleichen Abend hattest du dein Date mit Cameron! Und nicht nur das - du bist direkt eine Beziehung mit ihr eingegangen!" rief Foreman.
"Das war alles so… so verwirrend…", versuchte ich zu erklären. Ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte. Oder konnte.
"Das war der Grund, warum ich in den letzten Wochen so sauer auf dich war! Weil du morgens mit mir geknutscht und abends mit ihr geschlafen hattest!" Foreman’s Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Hilflosigkeit und Verzweiflung.
Ich schaute betreten zu Boden und nickte wieder.

Plötzlich durchbrach ein gellender Schrei die Stille der Nacht: "YEEEEEEEEEEAAAAAAAAAASSSSSSSSSS!!!!!!!!!!"
"Was zum…?!?" Foreman sah sich um und lauschte.
"Hm…? Was…?"
"Ach, nichts. Ich dachte, ich hätte House gehört", murmelte Foreman.
Ich zuckte die Schultern und starrte erneut auf den Boden.

"Was machen wir denn jetzt – DownUnderHairWonderBoy?" fragte Foreman mich schließlich.
Ich lachte. "Dieser Name wird mich immer verfolgen, was?"
"Definitiv!" grinste Foreman.
Ich lächelte, aber dann wurde ich wieder ernst.
"Eric… ich… Es tut mir alles so leid…", flüsterte ich.
"Chase…", Foreman holte tief Luft. Offensichtlich suchte er nach den richtigen Worten. "Willst du… Würdest du…"
"Was…?" Ich ging einen Schritt auf ihn zu.
"Würdest du… ehm… gerne mit mir zusammen sein wollen…?!?"


Dr. Dorian: O.O .oO ("Kreuze an: 'Ja', 'Nein' oder 'Vielleicht'!")

Dr. Reid: O.O .oO ("Foreman hatte bestimmt keinen Notizzettel bei sich!")

Ginger Granger: O.O .oO ("Und selbst wenn! Die Zettel in Neonorange sind aufgebraucht! Er hat bloß noch grüne in seinem Büro! Hähähähä!")


Ich starrte Foreman an und nickte ganz langsam.
"War das ein 'Ja'???" rief er.
Erneutes Nicken.
"WAR DAS EIN 'JA'???"
Erneutes Nicken.
Foreman kam auf mich zu und schlang seine Arme um meinen Hals. Wir lächelten uns an.
(Gawd, er sieht sooo süüüß aus, wenn er in mich verliebt ist!!!)
"Ich liebe dich", sagte Foreman noch einmal.
Und dann spürte ich, wie seine Lippen sanft meine berührten…
"Kommst du mit mir nach Hause?" fragte Foreman schüchtern, nachdem wir uns wieder voneinander gelöst hatten.
Ich lächelte. "Yeas…"


Dr. Dorian: O.O .oO ("Zu mir oder zu dir?")

Dr. Reid: O.O .oO ("Jetzt müssten sie alle Klischees durch haben…")

Ginger Granger: -.- .oO ("Eric – es ist okay, dass du dich in Chase verknallt hast! Und es ist okay, dass du ihn mit nach Hause genommen hast! ABER… hättest du ihn nicht zu Tode *piep* können…?!? Muss ich denn alles selber machen…?!?" *seufz*)


Auf dem Weg zurück, blieb Foreman plötzlich stehen und hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund.
"Shit! Morgen ist die Hochzeitsfeier von House und Wilson!" rief er.
"Stimmt…", Ich schaute auf meine Armbanduhr. "Ehem… Heute…", verbesserte ich.
Foreman guckte mich an. "Wie erkläre ich Cameron, dass ich ihr gerade den Freund ausgespannt habe?!?"
"Gute Frage", antwortete ich gedehnt. "Wie erkläre ICH ihr das?!? Vielleicht sollten wir versuchen, es ihr gemeinsam beizubringen? Wenn es einer von uns alleine macht, wird sie denjenigen umbringen!"
"Das wird bestimmt ein richtig netter Abend…"
"Können wir das Wilson und House überhaupt antun? Ich meine, es ist ihre Hochzeitsfeier und wir würden sie ruinieren, wenn ich vorher mit Cameron Schluss mache." Ich ging ein paar Schritte bis zum nächsten Baum und trat gegen den Stamm. "Also werden wir wohl bis Sonntag warten müssen… Oder zumindest bis nach der Party…"
Foreman schluckte. "Oder wir beide fangen erst gar nicht an…"
"Nein", entgegnete ich sanft und küsste ihn. "Denk nicht so darüber. Wir klären das heute Abend nach der Feier mit Allison, okay?"
"Okay", Foreman lächelte und nahm meine Hand.

Es war ein seltsames Gefühl, das muss ich zugeben. Aber irgendwie wusste ich, dass es "richtig" war.
Von House und Wilson fehlte jede Spur. Sie hatten offensichtlich in der Zwischenzeit ihre Sachen zusammen gepackt und sich auf den Heimweg gemacht.
Foreman und ich gingen langsam zu meinem Auto. Bevor ich es öffnen konnte, blieb er stehen.
"Warte eine Sekunde", sagte Foreman, kniete sich auf den Boden und begann mit einem Finger Linien in den Schnee zu malen. Als er fertig war, stand er wieder auf und lächelte.
Ich ging zu Foreman, um nachzusehen, was er gemacht hatte.
Im Schnee prangte ein riesengroßes Herz, und darin geschrieben stand "C + E".
"Musste sein", meinte Foreman.
Ich grinste breit und küsste ihn noch einmal. "Wie schade", flüsterte ich. "dass es nur bis zum nächsten Schneefall halten wird…"


The End


"Mhmh…" Ich streckte mich aus, öffnete die Augen und setzte mich langsam auf. "Das war’s. Das war unsere Geschichte."
Dr. Dorian, Dr. Reid und Ginger hockten nach wie vor uns gegenüber auf der anderen Couch. Ihren Gesichtern nach zu urteilen, waren die drei richtig beeindruckt. Und wieder vollkommen nüchtern.
"Wow…", meinte Dorian nach einer Weile. "Soviel Romantik hätten wir Ihnen gar nicht zugetraut…"
Dr. Reid und sogar Ginger nickten.
"Tsja", Ich grinste selbstgefällig in die Runde. "Wahre Liebe gibt es eben nur unter Männern! Merken Sie sich das, Dr. Dorian!"
Dorian betrachtete die restliche Flüssigkeit in seinem Whiskyglas und machte ein Gesicht, als würde er sich das überhaupt nicht merken wollen…
"Sollte ich mir jetzt Sorgen machen?" fragte er mit einem ängstlichen Blick auf mich.
Ich runzelte die Stirn. "Dr. Dorian – bitte schauen Sie sich mal Dr. Foreman neben mir an! Und jetzt beantworten Sie mir eine Frage: Glauben Sie, Sie sind mein Typ?"
"Ähm… Nein…", stotterte Dorian.
"Steh’n Sie auf Sex zu dritt?" fragte ich.
Blankes Entsetzen stand in Dr. Dorian’s Gesicht und Foreman neben mir bemühte sich verzweifelt, ein Lachen zu unterdrücken.
"Nein!!! Natürlich nicht!!!" rief er. (Also Dorian rief das. Nicht Foreman.)
"Na, also", Ich stand auf und zog Foreman an einer Hand von der Couch hoch. "Dann gibt es ja keinen Grund, morgen früh nicht im PPTH zu erscheinen! In diesem Sinne…" Ich beugte mich speziell zu Ginger hinunter und sah ihr in die Augen. "Wir seh’n uns."
Ginger erwiderte meinen Blick und lächelte. "Worauf Sie Gift nehmen können, Dr. Chase!"

Wednesday, December 13, 2006

Meeting in the snow - Part I

O-kay! Diese eintägige Pause ist wirklich nicht geplant gewesen!
Aber ich bin gestern einfach nicht zum Schreiben gekommen.
Hey – ich bin Arzt! (Genauer gesagt Intensivmediziner und damit unerlässlich für die Diagnostische Abteilung!) Das heißt – ich muss auch mal was Arbeiten! House tritt mir in den Arsch, wenn ich nur noch in meinem Büro sitze und blogge! (Obwohl er das an manchen Tagen selber tut…)
Und in der Lunch Break konnte ich auch nichts schreiben! Denn die Lunch Break verbringe ich natürlich mit Foreman! Entweder kommt er zu mir ins Büro oder ich komme zu ihm. Schließlich wollen wir Cameron nicht unbedingt in der Kantine begegnen. Und dann ziehen wir die Blenden zu! Natürlich nur, damit Cameron nicht sieht, dass wir da sind!



Was schreib ich hier eigentlich…?



Okay.
Bevor ich den Faden verliere, kommen wir jetzt zu meiner Erzählung der Ereignisse von Sonntag Morgen!
Dem Morgen, an dem Foreman und ich festgestellt haben, dass wir uns lieben! Im Schnee! Am See!

Und sollte – ich sage an dieser Stelle mit Absicht "sollte" – irgendjemand das dringende Bedürfnis verspüren, mir per Kommentar oder E-Mail mitzuteilen: "BÄHHH – das ist SO KITSCHIG, dass es schon WEH tut! Das passt überhaupt nicht zu Ihnen und Dr. Foreman!", dem sei versichert: DOCH!!! ES PASST!!! *fauch*

Alsooo – weiter geht’s:
Es war in der Nacht von Samstag auf Sonntag… Die Nacht vor House’s und Wilson’s Hochzeitsparty… Ich lag neben Cameron im Bett und konnte nicht schlafen…
Das Gefühl der Ruhelosigkeit trieb mich fast – ich sagte "fast", okay? – in den Wahnsinn. Also beschloss ich, mich anzuziehen und einen kleinen Spaziergang zu machen.
Ich warf einen Blick auf die Uhr: Die rote Lampe auf dem Display des Weckers zeigte 2.00 Uhr morgens.
Ich suchte meine Klamotten zusammen und schlüpfte in meine Jeans, mein Hemd und ein warmes Sweatshirt. Jetzt fehlten nur noch…
"Wo zum Henker sind meine Socken…?!?" Ich guckte unter's Bett und fand sie dort.


Zwischenbemerkung von Dr. Dorian: "Ähm… Ist es für den Verlauf der Geschichte wichtig, dass Ihre Socken unter dem Bett lagen, Dr. Chase?"
"Natüüüüürlich, Dr. Dorian", zischte ich. "Denn wenn ich meine Socken nicht unter dem Bett gefunden hätte, wäre ich eventuell ohne aus dem Haus gegangen und hätte mir die Füße abgefroren. Dann wäre ich in der Notaufnahme gelandet, die dortigen Ärzte hätten mir die Füße amputiert und ich würde jetzt in einem Krankenbett liegen, Cameron würde neben mir sitzen und meine Hand halten und ich bekäme Medikamente gegen Phantomschmerzen! Kapiert?"
"Ich dachte bloß, Sie hätten vielleicht Ersatzsocken dabei…", meinte Dorian.
Ich begann mit den Zähnen zu knirschen. "Natürlich hatte ich auch Ersatzsocken dabei! Aber HERRGOTTNOCHMAL – ich wollte die Socken, die unter’m Bett lagen, anziehen! Sonst noch Fragen?!?"
Dorian machte ein eingeschüchtertes Gesicht und schüttelte den Kopf.
Ich holte tief Luft.


Cameron schlief nach wie vor. Ich glaube, wenn sie einmal eingeschlafen ist, kann sie nur ein Erdbeben aufwecken.
Nachdem ich meine Stiefel angezogen hatte, nahm ich meine Jacke und verließ Camerons Wohnung.

Draußen angekommen tat ich erst mal einen tiefen Atemzug und genoss die kalte frische Luft. Mein Atem bildete kleine weiße Wölkchen in der dunklen Nacht. Der Himmel war klar und es war ein ganzer Haufen Sterne zu sehen.
"Was jetzt?" überlegt ich und ging zu meinem Auto, dass direkt an der Straße geparkt war. Mir fiel der kleine Stadtwald ein, der ein kleines Stück außerhalb von der Stadt liegt, also startete ich mein Auto und fuhr dorthin.

Die Spitze jedes Baumes war mit Schnee bedeckt und ich sog die frische Luft ein. Zwischen den Bäumen entdeckte ich einen Weg hinüber zu dem Wald. Es hatte die halbe Nacht schon geschneit und so versanken meine Füße tief in dem frisch gefallenen Schnee, der den Boden bedeckte.

Mein Weg führte mich entlang des See's und ich genoss für eine Weile die unglaubliche Stille. Irgendwann wurde die Stille von leisen Stimmen unterbrochen. Ich wunderte mich, wer – abgesehen von mir – um diese Zeit noch wach war und ging weiter.
Als ich mich einer Gruppe kleiner Bäume näherte sah ich Schatten im Schnee sitzen und erkannte schließlich die Stimmen, die ich gehört hatte. Es waren… na, wer wohl?

"Guten Abend, Dr. House! Guten Abend, Dr. Wilson!" sagte ich, als ich vor ihnen stand.
('Guten Abend'? Hmmm… 'Gute Nacht' wäre die treffendere Begrüßung gewesen.)
"N'abend", antwortete House knapp. Aus irgendeinem Grund schien er nicht sehr erfreut zu sein, mich zu sehen.
"Scheiße – was machen Sie denn hier?!?" wollte Wilson wissen.
Ich zuckte die Schultern. " 'Nen Abendspaziergang."
Von Wilson's rechter Seite kam ein leises Kichern. " 'Nen Abendspaziergang? Um diese Zeit?" Das war Foreman. Ihn hatte ich zuerst gar nicht gesehen. Er grinste zu mir hinauf. "Hi, Chase!"
Ich grinste zurück. "Hi, Foreman!"

House, Wilson und Foreman lagen in Schlafsäcken auf einer Isolierdecke und schienen mit Kaffee aus der Thermoskanne ne Privatparty zu feiern.
Es erübrigt sich an dieser Stelle zu sagen, dass Wilson und House sich einen Schlafsack teilten, während Foreman seinen für sich alleine hatte. Oder?

"Dieser Wald ist arg bevölkert…", grummelte House. "Wir können von Glück sagen, dass Sie alle nicht eher aufgetaucht sind…"
(Wer sich jetzt fragt, warum House von Glück redete, dass wir alle nicht eher aufgetaucht sind, soll seine schmutzige Phantasie benutzen…)
"Wer geht auch in den Wald… Nachts im Schnee…", fügte Wilson hinzu.
Ich stemmte die Arme in die Hüften. "Ach? Und wieso sind Sie alle noch wach?"
"Also – ich weiß nicht, wie ich hierher gekommen bin", antwortete Foreman gedehnt.
Häh? Ich runzelte die Stirn. "Wie meinst du das bitte, Eric?"
(Hatte ich wirklich "bitte" zu ihm gesagt?!? Wirklich?!?)
"Ich hab echt keine Ahnung", Foreman zuckte die Schultern und grinste wieder. "Eben war ich noch zuhause, jetzt bin ich hier."
"Japp", bestätigte House. "Er ist genauso plötzlich aufgetaucht wie Sie gerade."


Zwischenbemerkung von Ginger: "Ähm… Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, Dr. Foreman…", Sie massierte sich mit beiden Händen ihre Schläfen und guckte Foreman von unten herauf an. "Habe ich das richtig verstanden? Sie saßen also mit Dr. House und Dr. Wilson zusammen? Eingemummelt in Ihre Schlafsäcke…? Um 2.00 Uhr morgens…? Mitten im Wald…? In dieser Scheißkälte im Schnee…? Und Sie hatten KEINEN blassen Schimmer, wie Sie dahin gekommen sind…?!?"
"Richtig." Foreman nickte.
"Sagen Sie mal", Ginger beugte sich ein Stückchen nach vorne. "Hatten Sie was getrunken…?"
Ich nickte eifrig. "Japp. Hatte er. Und bekifft war er auch."
Da war er wieder – sein "Warte nur, bis wir wieder zu Hause sind"-Blick…
"Danke, Honey", lächelte Foreman giftig.
Ich beugte meinen Kopf nach hinten und strahlte ihn an. "Gern geschehen!"


Dr. Dorian: O.O .oO ("Foreman schlafwandelt besoffen und bekifft durch den Wald und Chase unternimmt Nachtwanderungen. Das ist ja wohl VOLL UNHEIMLICH!!!")

Dr. Reid: O.O .oO ("Das klingt, als hätte das Schicksal die beiden an diesem Morgen zusammen geführt!" *schwärmerisch seufz*)

Ginger Granger: O.O .oO ("Und das sollen wir glauben?!? Die haben doch 'nen Knall…!!! Hmmm… Wo war ich stehen geblieben…? Ach ja: TötenTötenTötenTötenTötenTöten…")


"Willst du dich setzen?" fragte Foreman. "Ich mach dir Platz." Er rutschte mit seinem Schlafsack ein Stückchen zur Seite und klopfte mit einer Hand neben sich auf die Isolierdecke.
"Gerne", Ich nickte und ließ mich neben ihn sinken.
Und so lagen bzw. saßen wir dann da, tranken Kaffee und unterhielten uns. Oder sagen wir besser: Foreman und ich unterhielten uns. House und Wilson kuschelten und tuschelten miteinander.
Und ich wurde das unangenehme Gefühl nicht los, dass sich ihr Gespräch unter anderem um MICH drehte…
"Kannst du mir mal sagen, was die beiden haben?" raunte ich Foreman zu.
"Ich hab keine Ahnung", flüsterte er.


Dr. Dorian: O.O .oO ("Chase hat bestimmt Scheiße gebaut…")

Dr. Reid: O.O .oO ("Chase hat bestimmt Scheiße gebaut…")

Ginger Granger: O.O .oO ("Noch ein Grund mehr, ihn zu TötenTötenTötenTötenTöten…")


"Hey, Foreman – wie wär’s mit nem kleinen Spaziergang?" fragte Wilson, nachdem ca. eine Stunde vergangen war.
"Öhm… Ja… Warum nicht?", lautete Foreman’s Antwort.
Wilson und Foreman öffneten ihre Schlafsäcke, krabbelten heraus und standen auf.
"Wir bleiben in Sichtweite", meinte Wilson mit einem zärtlichen Lächeln zu House, bevor er sich mit Foreman auf den Weg machte und die beiden in der Dunkelheit der Nacht verschwanden.
House und ich blieben alleine zurück.
Ein mulmiges Gefühl machte sich in meiner Magengrube breit, aber ich wusste nicht genau, weshalb. Und außerdem… hatte ich den Verdacht, dass House mich beobachtete…
"Was ist los, House? Was soll ich jetzt wieder getan haben?" fragte ich ihn schließlich entnervt.
House beäugte ich misstrauisch von der Seite und rutschte ein Stückchen tiefer in den Schlafsack. "Nichts…"
"Ja... Klar…", knurrte ich.
House zog den Reißverschluss des Schlafsacks von innen zu.
Ich starrte resigniert in den Himmel. Irgendetwas hier stimmte nicht… Irgendetwas hier stimmte ganz und gar nicht… Ich begann zu grübeln. Hatte ich auf der Arbeit einen Fehler gemacht…? Hatte es etwas mit unserem letzten Gespräch im Hemingway's zu tun, an dem Abend, an dem Wilson und Foreman überfallen wurden…? Oder… kam jetzt noch ein paar Altlasten von dem berühmt-berüchtigten "Fünf Mojitos sind fünf Mojitos zuviel"-Treffen ans Licht…?!?
"Haben Sie noch Kaffee?" murmelte House gedämpft aus seinem Schlafsack heraus.
"Hm… Moment…", Ich griff nach der Thermoskanne und reichte sie ihm.

Die Minuten verstrichen quälend langsam. Wilson und Foreman kamen nicht zu uns zurück. Ich begann, mir Sorgen zu machen.
"Die sind lange weg…", meinte schließlich auch House und nahm einen Schluck Kaffee.
Ich nickte. Dann holte ich einmal tief Luft: "Hören Sie mal, da ist doch irgendwas im Busch! Also, was geht hier vor?"
"Da ist nichts im Busch…", erwiderte House und setzte sich auf, soweit dies möglich war. Er versuchte, Wilson und Foreman zu erspähen. "Wo sind sie denn?"
Ich zuckte die Schultern und seufzte. "Ich glaube, sie sind da hinten irgendwo beim See… Hab sie da jedenfalls das letzte Mal zwischen den Bäumen gesehen…"
"Das ist weit weg", murmelte House und das klang irgendwie… unheimlich
Er guckte schon wieder misstrauisch zu mir rüber. Ich guckte ebenso misstrauisch zu ihm zurück.
"Was gucken Sie so?" knurrte House.
Ich schüttelte den Kopf und sah wieder in den Himmel. "Sie gucken die ganze Zeit!"
"Tu ich nicht!"
"Doch, das tun Sie!"
"Nur ab und zu", murmelte House. "Um zu sehen, ob Sie sich bewegen."
"Ja, ich atme und lebe noch – keine Angst!" fauchte ich.
"Darum geht es mir nicht…"
"Sondern?"
"Darüber will ich nicht unbedingt sprechen…"
"Gott!!!"

Im nächsten Moment durchdrang ein ohrenbetäubender Schrei die Stille der Nacht: "AAAAAAAAHHHHHHHH!!!!!!"
Ich sprang auf. "Das war Foreman, oder?!?"
"Das war er", entgegnete House trocken. "Man nennt es… 'Schreitherapie'."
Ich war zu Tode erschrocken. Mein Atem ging stoßweise und mein Herz klopfte bis zum Hals. Ich stand da und spähte in den Wald. Aber durch die Dunkelheit war nichts zu erkennen.
"Setzen Sie sich hin", knurrte House.
Ich blieb nach wie vor stehen.
"Setzen Sie sich hin!" kam es von House noch einmal mit Nachdruck.
Ich setzte mich langsam und ohne den Blick von den Bäumen vor mir zu nehmen.
"NICHT AUF MICH DRAUF – VERDAMMT NOCHMAL!!!" brüllte House. "WEG!!!"
"Ups! Sorry!" Ich sprang auf und setzte mich wieder auf meinen alten Platz.

Im nächsten Moment kam Wilson, gefolgt von Foreman, zwischen den Büschen hervor.
Ich atmete erleichtert auf. "Da sind sie ja!"
Wilson ging zu House hinüber, während Foreman mit einem unsagbar traurigen Gesicht auf mich zukam und vor mir stehen blieb.
"Eric, alles klar bei dir?" fragte ich und blickte zu ihm hoch. Die Frage hätte ich mir auch selbst beantworten können. GAR NICHTS war klar bei ihm.
"Ähm… Nicht wirklich…", seufzte Foreman logischerweise.
"Was… was ist los…?" wollte ich wissen.
Foreman nahm einen tiefen Atemzug. "Wir sollten reden, Chase."
Das klang… überhauptnichtgut
Ich nickte langsam und rappelte mich hoch. "Wenn… Wenn du meinst…"
"Wie wär’s mit 'nem Spaziergang?" Foreman deutete hinter sich in den Wald.
Ich schluckte. "Okay…"


To be continued…

Monday, December 11, 2006

Heartbreakers...

Soooooo – hier bin ich wieder!
Also weiter im Text.
Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, bei den Gesichtern von Dr. Dorian, Dr. Reid und Ginger Granger. Das mit den 'Smiley’s' scheint jeder kapiert zu haben. Zumindest hab ich nichts Gegenteiliges gehört.
Und soll ich euch mal was verraten? Wenn man sich ihre Gesichter genau anschaute, konnte man sogar nachvollziehen, was die drei in diesem Moment dachten:


Dr. Dorian: >.< .oO ("Jetzt bin ich der einzige heterosexuelle Mann in dieser Abteilung!!! Ich will da RAUS!!!")

Dr. Reid: o.O .oO ("Soviel zum Thema: Ich finde meine große Liebe bestimmt in New Jersey!!!")

Ginger Granger: -.- .oO ("Ich muss töten! Ich muss töten! Ich muss töten! TötenTötenTötenTötenTötenTöten…")


Das mit den 'Smiley’s' macht Spaß! Ich glaub, die bau ich mal öfter ein!


Ginger Granger saß also vor uns. Mit diesen halbgeschlossenen Augen und diesem Gesichtsausdruck, der von AB-SO-LU-TER Resignation zeugte.
Aber – hey! – ich war doch wirklich nicht sehr brutal, oder? Richtig fies wäre es gewesen, wenn ich z. B. gesagt hätte: "Von mir aus können Sie Ihre erotischen Phantasien mit Dr. Foreman behalten. Mich vögelt er in der Realität – hähä!"

Obwohl… Als ich mir Foreman’s Gesicht in diesem Augenblick von der Seite betrachtete, reichte das, was ich zu Ginger gesagt hatte, wohl aus… Sein Gesicht sagte mir nämlich eindeutig: "Warte nur, bis wir wieder zuhause sind…"
Ich schluckte. Vielleicht hätte ich doch noch ein "Es tut mir leid" nachschieben sollen…?
Aber ich tat es nicht. Denn, auch wenn ihr mich jetzt für 'nen kompletten Arsch haltet – das war alles psychologisch genaustens durchdacht!
Ich wollte einfach, dass Ginger in diesem Augenblick die 1. Phase des Liebeskummers überspringt (nämlich Depression) und gleich zu Phase 2 übergeht (nämlich Wut)!
Mit wütenden Frauen kann ich umgehen! Hat jemand eine Ahnung, wie viele Frauen in meinem Leben schon wütend auf mich waren? Das müssen Tausende sein! Darin hab ich also Übung!
Aber Frauen, die wegen mir Liebeskummer haben oder die aus irgendwelchen anderen Gründen traurig wegen mir sind, Frauen, die durch meine Schuld nachts ihre Kopfkissen vollheulen… machen mich… hilflos… Ich weiß dann nie, wie ich reagieren soll… Und dann komme ich mir wirklich vor wie der letzte Arsch…

Ginger saß also vor uns. Sie weinte nicht. Sie schrie mich auch nicht an. Sie saß einfach nur da und sah schrecklich müde aus.
"Kennen Sie das?" fragte sie nach einer halben Ewigkeit. "Sie wissen genau, dass Sie irgendwann mit einer ganz bestimmten Situation konfrontiert werden. Und Sie malen sich diese Situation in ihrem Kopf ganz detailliert aus. Sie wissen genau, wie Sie reagieren werden, wenn es soweit ist. Und wenn es dann soweit ist, ist es ganz anders. Ganz anders, als Sie es sich vorgestellt haben."
Ich biss mir auf die Unterlippe. Auf einmal hatte ich einen Kloß im Hals.
"Haben Sie was dagegen, wenn ich rauche?" fragte Ginger.
Als Foreman und ich den Kopf schüttelten, stand sie auf und nahm eine Schachtel Zigaretten aus der Schublade ihres Wohnzimmerschranks. Ginger lehnte sich mit dem Rücken gegen den Schrank, zündete sich eine Zigarette an, legte den Kopf in den Nacken und blies weiße Rauchkringel in die Luft.
"Erinnern Sie sich noch an unser letztes Treffen im Coffee-Shop?" fragte sie, ohne ihren Blick von der Decke abzuwenden.

(Anmerkung: Das letzte Treffen im Coffee-Shop beschreibt Foreman in seinem Blog in "Better luck next time?!", der – NATÜRLICH – nachgetragen wird!)

"Ja." Foreman und ich nickten.
"Da haben Sie Dr. Foreman geküsst – einfach nur, weil Sie wussten, dass JD, Elliot und ich Ihnen zusehen. Einfach nur, um uns zu schocken." Ginger lächelte bei der Erinnerung daran.
"Naja", meinte ich. "Es ist uns auch gelungen, oder? Dr. Dorian hat vor Schreck die Gabel fallen lassen."
Dr. Dorian räusperte sich. "Das war… einfach ein Anblick…"
"Der Sie geil gemacht hat, hm?" vermutete ich mit einem Grinsen und bekam dafür noch einen Stoß von Foreman. "Aua! Verdammt nochmal!"
"Es war ein Anblick, mit dem niemand von uns gerechnet hatte", verbesserte Dr. Dorian so professionell wie möglich und natürlich nicht ohne knallrot zu werden.
"Hmmm…" Ich nickte langsam. "Klar…"
"Und um dem Ganzen noch eins drauf zu setzen", fuhr Ginger fort. "legten Sie Ihre Arme um Dr. Foreman’s Hals und sagten zu ihm, Sie würden ihn immer irgendwie lieben… In diesem Augenblick wusste ich es…"
"Was wussten Sie?" fragte ich.
Ginger senkte ihren Kopf und sah mich an. "Dass Sie es ernst meinen, Dr. Chase. Dass Sie Dr. Foreman wirklich immer irgendwie lieben würden. Und dass ich nie eine Chance haben würde, solange Sie da sind." Sie blickte wieder zur Decke. "Selbst wenn sich Dr. Foreman auf eine Beziehung mit mir eingelassen hätte, wäre es eine Beziehung zu dritt gewesen. Egal, was ich getan hätte, Sie wären in seinem Kopf gewesen." Sie drückte den Zigarettenstummel in einem Aschenbecher aus.
"Ja… Aber…", meinte Foreman fassungslos. "vielleicht nicht… für immer?"
Ginger lächelte ein unbeschreiblich trauriges Lächeln. "Nein. Bestimmt nicht für immer. Aber lange genug, dass unsere Beziehung zwischenzeitlich daran scheitert,… Eric…" Eine einzelne Träne lief an ihrer Wange hinunter. Und noch eine. Und noch eine.
Ich grabschte nach meiner Kaffeetasse und starrte in die schwarze Flüssigkeit darin.
Heb jetzt bloß nicht den Kopf! dachte ich. Lass die anderen bloß nicht merken, dass du gerade selber heulst!
Zu spät! Foreman hielt mir bereits ein Papiertaschentuch unter die Nase.
"Danke", murmelte ich und wischte mir damit durch das Gesicht.
Mein Blick traf den von Dr. Dorian und Dr. Reid. "Wenn hiervon irgendetwas bekannt wird", knurrte ich.
"Dann werden wir Weihnachten in Kalifornien nicht mehr erleben", ergänzte Dr. Dorian den Satz für mich und ich nickte.
Foreman war aufgestanden und zu Ginger hingegangen. Er nahm wortlos ihre Hand und zog sie an sich. Ginger vergrub ihr Gesicht an seiner Brust und begann hemmungslos zu weinen. Während ihr Körper von heftigen Schluchzern geschüttelt wurde, strich Foreman ihr beruhigend über die Haare und sagte Sachen wie "Schhh" und "Ist schon okay" und "Es wird alles wieder gut".
Jetzt gab es auch für mich kein Halten mehr.
"Ich kann euch beide nicht gleichzeitig trösten", meinte Foreman hilflos.
Dr. Reid sah ihre Chance gekommen und kam zu mir auf die Couch geklettert.
"Jetzt kommen Sie schon her, Dr. Chase", meinte sie aufmunternd und presste mein Gesicht in ihren Busen.
Und so standen bzw. hockten wir dann da. Foreman hielt Ginger im Arm, sie weinte, rieb ihre Nase an seinem Hemd und verschmierte es mit Wimperntusche. Ich lag auf der Couch, mit meiner Nase genau zwischen Dr. Reid's Brüsten, sie streichelte mir über die Haare und ich heulte ihr T-Shirt nass. Es war ein Drama!
Dr. Dorian währenddessen tat einmal in seinem Leben das Richtige! Er verteilte überall Taschentücher und holte schon mal fünf saubere Whiskygläser!

Nachdem wir alle uns wieder beruhigt hatten, nahmen wir unsere alten Plätze wieder ein: Dorian, Ginger und Reid auf der einen Couch, Foreman und ich auf der anderen.
"Eins würde mich jetzt noch brennend interessieren", meinte Ginger und schnäuzte sich laut und vernehmlich die Nase. "Wie haben Sie beide letztendlich doch noch zusammengefunden?"
Ich blies mir eine Haarsträhne aus der Stirn. "Das ist eine laaange Geschichte…"
Ginger nahm ihr Whiskeyglas, dass Dr. Dorian, zuvorkommend wie er an diesem Tag war, aufgefüllt hatte, und lehnte sich auf der Couch zurück. "Ich will sie hören."
"Sind Sie vollkommen sicher?" fragte Foreman zweifelnd. "Diese Geschichte könnte Ihnen den Rest geben."
Ginger nippte an ihrem Glas. "Dr. Wilson hat mir irgendwann einmal was von einer sogenannten Konfrontationstherapie erzählt. Und außerdem sind Sie beide mir das schuldig. Also los – konfrontieren Sie mich!"
Foreman und ich sahen uns an. "Tja, also…"
"Moment!" rief Dorian und sprang auf. "Bevor Sie beginnen, müssen wir noch ein paar Vorbereitungen treffen!"
Im Nullkommanix standen verschiedene Schüsseln mit Popcorn, Chips und Salzstangen auf dem Tisch, gefolgt von einer frischen Flasche Whisky und mehreren Zigarettenpäckchen.
Ginger zog sich ein schwarzes Wolljäckchen über das Nachthemd und kuschelte sich anschließend unter einer Wolldecke zwischen Dorian und Reid.
"Fertig?" fragte ich.
Die drei schoben sich jeweils eine Handvoll Chips in den Mund und nickten.
"Na schön", Ich zog meine Schuhe aus, machte mich auf der Couch lang und legte meinen Kopf auf Foreman’s Schoß. Er lächelte und begann meine Haare zu streicheln.
Ich schloss genießerisch die Augen. "Es war in der Nacht von Samstag auf Sonntag… Die Nacht vor House's und Wilson's Hochzeitsparty… Ich lag neben Cameron im Bett und konnte nicht schlafen…"


To be continued…
(Ich bin ein Arsch, oder? *grins*)

Sunday, December 10, 2006

Hausbesuch bei der rothaarigen Psychopathin

Um die Ereignisse dieses Wochenendes zu beschreiben, brauche ich vor allen Dingen eins: Viel Zeit! Und viel Platz! Und… noch viel viel viel mehr Kaffee!
Macht euch auf jeden Fall schon mal auf einen Fortsetzungseintrag gefasst!

Ich könnt's mir natürlich auch ganz einfach machen und sagen: Hey, ich bin seit Sonntag Morgen mit Foreman zusammen und hab auf der Hochzeitsparty von House und Wilson mit Cameron Schluss gemacht!
(Und wer nicht glaubt, dass Cameron ausfallend und vulgär werden kann, dem sei versichert: Sie KANN es! Und WIE sie DAS kann!)
Aber auch wenn ich nicht weiß, wie viele Leser sich meinen Blog hier rein ziehen, schätze ich mal, dass dieser eine Satz nicht ausreicht, um eure Neugier zu befriedigen, hm?

Also fange ich jetzt erst mal von vorne an.
Oder – nein – von vorne ist der falsche Ausdruck.
Fangen wir beim 'Ende' an, und zwar an der Stelle, an der Foreman und ich aus dem Hotel 'Four Seasons' auscheckten und uns auf den Weg zu Ginger Granger machten. Das macht das Erzählen leichter.
Nur keine Panik – Was Foreman und ich im 'Four Seasons' zu suchen hatten (außer unsere Klamotten heute morgen…) und warum wir Ginger Granger einen Besuch abstatten wollten, werde ich noch erklären!
(Obwohl… Die Stelle mit Foreman und mir im 'Four Seasons' könnt ich eigentlich auch auslassen… Wer eine dreckige Phantasie hat, kann sich das ausmalen…)

Auf jeden Fall standen Foreman und ich heute Mittag gegen 12.15 Uhr vor der Wohnung der rothaarigen Psychopathin.
Zuerst dachten wir, sie wäre gar nicht zuhause, weil niemand auf unser Klopfen und Klingeln reagierte. Aber dann hörten wir langsame schlurfende Schritte und die Wohnungstür wurde geöffnet – von Dr. John Dorian!
GOTT!!! Der Kerl sah vielleicht furchtbar aus an diesem Morgen!!!
Dorian blinzelte uns ungläubig entgegen. "Dr. Chase…? Dr. Foreman…?"
"Höchstpersönlich", antwortete Foreman.
Dorian schüttelte zaghaft den Kopf. So ganz sicher schien er sich unserer tatsächlichen Existenz auf dem Flur nicht zu sein.
Ich beugte mich ein Stück nach vorne und sah ihm in die Augen. "Sagen Sie mal… sind Sie … HIGH?!?"

"Uhhh", Dorian fuhr sich mit einer Hand durch sein Gesicht. "Geringfügig… vielleicht…"
Foreman und ich guckten uns an. Was tat Dr. John Dorian high in Ginger Granger’s Wohnung?!? Aber vielleicht wollten wir das auch gar nicht wissen…
"JD- wer ist es?" ertönte Ginger’s Stimme aus dem Wohnungsinneren. Auch sie hörte sich sensationell unfit an!
Dorian drehte sich nach hinten und rief: "Es sind Dr. Chase und Dr. Foreman!"
"Woher wussten die, dass wir nen Arzt brauchen?!?" Ginger klang ehrlich verblüfft.
"Ich hab keine Ahnung!" lautete Dorian’s Antwort. Er wandte den Blich wieder zu mir und Foreman. "Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob sie tatsächlich da sind…" murmelte er.
"Dr. Dorian – wir sind da!" bestätigte Foreman mit Nachdruck. "Und wir kommen jetzt rein!"
"O-kay…" Dorian hob abwehrend die Hände. "Aber bitte…", flüsterte er. "Reden Sie leise… Sonst sterben wir vor Kopfschmerzen…"
Er trat einen Schritt zur Seite und Foreman und ich gingen hintereinander durch den Flur ins Wohnzimmer.

Ginger Granger hatte eine richtig hübsche, kleine und geschmackvoll eingerichtete Wohnung. Das hätte ich unserer rothaarigen Psychopathin nie zugetraut.
Das Einzige, was den hübschen und geschmackvollen Gesamteindruck störte, war die Ansammlung leerer oder halbleerer Flaschen, die wirklich überall herum standen… Da waren Bier, Weißwein, Rotwein, Bailey’s, Whisky, Wodka, Korn, Sauerkirschlikör… Von dem Geruch nach Zigarettenrauch und etwas anderem wollen wir erst gar nicht reden…
"Das haben Sie hoffentlich nicht zu zweit getrunken, oder?" fragte ich fassungslos.
"Nein…" erklang ein heißeres dünnes Stimmchen von der Couch. Dort lag Dr. Elliot Reid, die sich einen Eisbeutel auf die Stirn presste. "Wir waren zu dritt…"
"Oh, Mann!" Foreman betrachtete unsere Austauschärztin mitfühlend. "Sie müssen sich die Seele aus dem Leib gekotzt haben!"
Dorian lehnte sich an die Wand und nickte langsam. "Japp. Stun-den-lang…"
Im nächsten Augenblick trat unsere rothaarige Psychopathin aus der Küche – mit einer Haarmähne, die DRINGEND ein Styling brauchte! Mit Augenringen – so SCHWARZ wie die Nacht! Einzig und alleine bekleidet mit einem kurzen violetten Seidennachthemd…
Ginger deutete in Richtung Küche. "Ich mach grad Kaffee… Wollen Sie auch einen?" fragte sie völlig übermüdet.
Foreman und ich starrten sie an und nickten wortlos. Ginger verschwand wieder.
Wir räumten das zweite Sofa frei und nahmen nebeneinander Platz. Dorian setzte sich auf die andere Couch, oberhalb von Reid’s Kopf und streichelte ihr sanft über die blonden Haare.
Kurze Zeit darauf kam Ginger mit einem Tablett aus der Küche, auf dem fünf Kaffeetassen standen. Sie stellte sie vor uns auf den Couchtisch und setzte sich uns gegenüber zwischen Dorian und Reid.
Eine Weile starrten wir uns wortlos an.
"Kommt Dr. Cameron auch noch?" wollte Ginger schließlich wissen.
Ich nippte an meinem Kaffee und schüttelte langsam den Kopf. "Nein. Und wenn ich Ihnen allen einen Tipp geben darf – gehen Sie Allison in der nächsten Woche nach Möglichkeit aus dem Weg. Sie könnte… ähm… schlecht drauf sein…"
"Und damit meinen wir richtig schlecht drauf", ergänzte Foreman.
Ginger hob eine Augenbraue. Ihr Blick wanderte von Foreman zu mir und zurück.
Ich räusperte mich und holte tief Luft. "Genau deswegen sind Eric und ich zu Ihnen gekommen. Wir müssen mit Ihnen über etwas reden. Und zwar, bevor sie morgen früh im PPTH erscheinen und es durch Gerüchte erfahren…"
"Wie Sie ja wissen", fuhr Foreman fort. "gibt es seit der… ähm… kleinen körperlichen Auseinandersetzung zwischen euch beiden…" Er zeigte auf mich und Ginger. "eine klare Regelung."
Ginger nickte langsam. "Japp. Wenn Dr. Chase und ich noch einmal aufeinander losgehen, sind wir keine professionellen Mediziner, unsere Gefühle könnten Einfluss auf unsere Arbeit haben und deshalb würden wir beide in diesem Fall fristlos entlassen", zitierte sie die Worte von Cuddy.
"Ge-nau!" Ich schnippte mit den Fingern. "Und damit es nicht soweit kommt, dachten Eric und ich, wir kommen einfach zu Ihnen nach Hause, wo wir uns anschreien und angreifen können wie’s uns beliebt und wo’s niemand außer uns mitkriegt!"
Ginger legte die Stirn in Falten. "Gibt’s dafür denn auch einen Grund…?"
"Uns anzuschreien und anzugreifen?" fragte ich. "
Lassen Sie mich mal überlegen… Ja, ich glaube schon! Denn wenn ich mich nicht absolut täusche" An dieser Stelle beugte ich mich ein Stückchen zu Ginger hinüber und grinste. "sind Ihre Gefühle für Dr. Foreman nicht nur kollegialer Natur! Ich glaube, Sie sind bis über beide Ohren in ihn verknallt und die Tatsache, dass Sie gerade knallrot im Gesicht werden, bestätigt meine Vermutung!"
Foreman stupste mich unsanft in die Seite. "Chase!!! Bitte sei ein bisschen mitfühlender und zärtlicher!"
"Keine Panik!" beruhigte ich ihn. "Ich werd genauso mitfühlend und zärtlich zu Ginger sein wie vergangene Nacht zu dir! – AU! DAS TAT WEH!"
"DAS sollte auch WEH tun!!!" zischte Foreman.
"Mann!" Ich rieb mir die schmerzende Stelle seitlich der Rippen.
"Wie… vergangene Nacht zu… Dr. Foreman?" fragte Ginger mit zusammen gekniffenen Augen.
Ich wandte mich wieder ihr zu. "Richtig, Miss Granger. Um’s Ihnen jetzt – wie Dr. Foreman es wünscht – mitfühlend und zärtlich beizubringen: Ich hab auf der Hochzeitsparty von House und Wilson mit Cameron Schluss gemacht! Eric und ich sind seit gestern ein Liebespaar! Also vergessen Sie ihn! Sie haben keine Chance gegen mich!“

Die Gesichter von Dr. Dorian, Dr. Reid und Ginger Granger mit Worten zu beschreiben, ist ausgesprochen schwer!
Deshalb versuch ich’s mal mit 'Smiley’s' darzustellen:

Also – DAS war Dr. Dorian: >.<

DAS war Dr. Reid: o.O

Und DAS war Ginger Granger: -.-


To be continued…

Monday, December 04, 2006

Ginger Granger


Für alle Leute, die Ginger Granger nicht kennen und nicht wissen, wie sie aussieht – Bitteschön! Das ist SIE!

Unsere hauseigene rothaarige Psychopathin!
Die Frau, die mir das Gesicht zerkratzt und mir in den Bauch getreten hat!
Die Frau, W E G E N der und M I T der ich ein Gruppenseminar besuchen muss!
Mein ganz persönliches Waterloo!

Bösartig, oder?

(Das ist eines der Bilder, die Foreman anonym gemailt wurden.)

I don't like Mondays...

Mood: >.<
Wheather: Rainy and f****** cold
Listening to:
New Order – Blue Monday
Eating: Sedative
Drinking:
Water

Montage sind die schlimmsten Tage der ganzen Woche.
Wie gut, dass ich so liebenswürdige Vorgesetzte und Arbeitskollegen habe, die mir mein Dasein mit ihren mitfühlenden Kommentaren erträglicher machen.

Dr. House – bitte tun Sie mir einen Gefallen und verschonen Sie uns mit weiteren dreckigen Details!

Foreman gleicht in den letzten Wochen einer emotionalen Zeitbombe – mit Stimmungsschwankungen, die jeder Frau in den Wechseljahren Konkurrenz machen!
Jedes Mal, wenn ich es schaffe, das Verhältnis zwischen ihm und mir auf einen normalen und angenehmen Level zu bringen, jedes Mal, wenn er nicht mehr sauer auf mich ist, veröffentlichen Sie irgendetwas in Ihrem Blog, was meine ganze Arbeit zunichte macht und ihn zu Kommentaren wie z. B. "I! WILL! KILL! HIM!" veranlasst!
Ich möchte Sie an dieser Stelle noch einmal höflich darauf aufmerksam machen, dass Foreman seine Einladung, mich über die Weihnachtsfeiertage mit zu seinen Eltern nach Chicago zu nehmen und ein paar Mitgliedern seiner ehemaligen Gang vorzustellen, nicht vergisst… oder nicht vergessen will
Sollten Sie noch mehr schmutzige Einzelheiten zutage fördern, könnte ich mir vorstellen, dass Foreman nicht länger auf meine Zusage wartet, sondern mich gegen meinen Willen entführt!!! Und Anregungen, wie man mich am besten und schnellsten außer Gefecht setzt, wird Ginger ihm mit Sicherheit mit Vergnügen geben!!!

Wo wir gerade von der rothaarigen Psychopathin reden: Ich habe keinen Bock auf eine erneute Erscheinung dieses Racheengels!
Ich werde Ginger Granger in den nächsten Wochen (oder Monaten?) oft genug sehen müssen! Dennnnnn… Cuddy hat uns beide nach unserer kleinen Auseinandersetzung dazu verdonnert, an jedem Mittwoch Abend ein Gruppenseminar zu besuchen!
Ratet mal, wie der Titel dieses Seminars lautet: "Miteinander reden – Paare in der Kommunikationsfalle"!
SUPER!

Wann habe ich eigentlich genug gebüßt?!?

P.S. @ Dr. Wilson:
Ja, die Haare wachsen wieder! Und es juckt wie der Teufel! Danke der Nachfrage!