Monday, December 11, 2006

Heartbreakers...

Soooooo – hier bin ich wieder!
Also weiter im Text.
Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, bei den Gesichtern von Dr. Dorian, Dr. Reid und Ginger Granger. Das mit den 'Smiley’s' scheint jeder kapiert zu haben. Zumindest hab ich nichts Gegenteiliges gehört.
Und soll ich euch mal was verraten? Wenn man sich ihre Gesichter genau anschaute, konnte man sogar nachvollziehen, was die drei in diesem Moment dachten:


Dr. Dorian: >.< .oO ("Jetzt bin ich der einzige heterosexuelle Mann in dieser Abteilung!!! Ich will da RAUS!!!")

Dr. Reid: o.O .oO ("Soviel zum Thema: Ich finde meine große Liebe bestimmt in New Jersey!!!")

Ginger Granger: -.- .oO ("Ich muss töten! Ich muss töten! Ich muss töten! TötenTötenTötenTötenTötenTöten…")


Das mit den 'Smiley’s' macht Spaß! Ich glaub, die bau ich mal öfter ein!


Ginger Granger saß also vor uns. Mit diesen halbgeschlossenen Augen und diesem Gesichtsausdruck, der von AB-SO-LU-TER Resignation zeugte.
Aber – hey! – ich war doch wirklich nicht sehr brutal, oder? Richtig fies wäre es gewesen, wenn ich z. B. gesagt hätte: "Von mir aus können Sie Ihre erotischen Phantasien mit Dr. Foreman behalten. Mich vögelt er in der Realität – hähä!"

Obwohl… Als ich mir Foreman’s Gesicht in diesem Augenblick von der Seite betrachtete, reichte das, was ich zu Ginger gesagt hatte, wohl aus… Sein Gesicht sagte mir nämlich eindeutig: "Warte nur, bis wir wieder zuhause sind…"
Ich schluckte. Vielleicht hätte ich doch noch ein "Es tut mir leid" nachschieben sollen…?
Aber ich tat es nicht. Denn, auch wenn ihr mich jetzt für 'nen kompletten Arsch haltet – das war alles psychologisch genaustens durchdacht!
Ich wollte einfach, dass Ginger in diesem Augenblick die 1. Phase des Liebeskummers überspringt (nämlich Depression) und gleich zu Phase 2 übergeht (nämlich Wut)!
Mit wütenden Frauen kann ich umgehen! Hat jemand eine Ahnung, wie viele Frauen in meinem Leben schon wütend auf mich waren? Das müssen Tausende sein! Darin hab ich also Übung!
Aber Frauen, die wegen mir Liebeskummer haben oder die aus irgendwelchen anderen Gründen traurig wegen mir sind, Frauen, die durch meine Schuld nachts ihre Kopfkissen vollheulen… machen mich… hilflos… Ich weiß dann nie, wie ich reagieren soll… Und dann komme ich mir wirklich vor wie der letzte Arsch…

Ginger saß also vor uns. Sie weinte nicht. Sie schrie mich auch nicht an. Sie saß einfach nur da und sah schrecklich müde aus.
"Kennen Sie das?" fragte sie nach einer halben Ewigkeit. "Sie wissen genau, dass Sie irgendwann mit einer ganz bestimmten Situation konfrontiert werden. Und Sie malen sich diese Situation in ihrem Kopf ganz detailliert aus. Sie wissen genau, wie Sie reagieren werden, wenn es soweit ist. Und wenn es dann soweit ist, ist es ganz anders. Ganz anders, als Sie es sich vorgestellt haben."
Ich biss mir auf die Unterlippe. Auf einmal hatte ich einen Kloß im Hals.
"Haben Sie was dagegen, wenn ich rauche?" fragte Ginger.
Als Foreman und ich den Kopf schüttelten, stand sie auf und nahm eine Schachtel Zigaretten aus der Schublade ihres Wohnzimmerschranks. Ginger lehnte sich mit dem Rücken gegen den Schrank, zündete sich eine Zigarette an, legte den Kopf in den Nacken und blies weiße Rauchkringel in die Luft.
"Erinnern Sie sich noch an unser letztes Treffen im Coffee-Shop?" fragte sie, ohne ihren Blick von der Decke abzuwenden.

(Anmerkung: Das letzte Treffen im Coffee-Shop beschreibt Foreman in seinem Blog in "Better luck next time?!", der – NATÜRLICH – nachgetragen wird!)

"Ja." Foreman und ich nickten.
"Da haben Sie Dr. Foreman geküsst – einfach nur, weil Sie wussten, dass JD, Elliot und ich Ihnen zusehen. Einfach nur, um uns zu schocken." Ginger lächelte bei der Erinnerung daran.
"Naja", meinte ich. "Es ist uns auch gelungen, oder? Dr. Dorian hat vor Schreck die Gabel fallen lassen."
Dr. Dorian räusperte sich. "Das war… einfach ein Anblick…"
"Der Sie geil gemacht hat, hm?" vermutete ich mit einem Grinsen und bekam dafür noch einen Stoß von Foreman. "Aua! Verdammt nochmal!"
"Es war ein Anblick, mit dem niemand von uns gerechnet hatte", verbesserte Dr. Dorian so professionell wie möglich und natürlich nicht ohne knallrot zu werden.
"Hmmm…" Ich nickte langsam. "Klar…"
"Und um dem Ganzen noch eins drauf zu setzen", fuhr Ginger fort. "legten Sie Ihre Arme um Dr. Foreman’s Hals und sagten zu ihm, Sie würden ihn immer irgendwie lieben… In diesem Augenblick wusste ich es…"
"Was wussten Sie?" fragte ich.
Ginger senkte ihren Kopf und sah mich an. "Dass Sie es ernst meinen, Dr. Chase. Dass Sie Dr. Foreman wirklich immer irgendwie lieben würden. Und dass ich nie eine Chance haben würde, solange Sie da sind." Sie blickte wieder zur Decke. "Selbst wenn sich Dr. Foreman auf eine Beziehung mit mir eingelassen hätte, wäre es eine Beziehung zu dritt gewesen. Egal, was ich getan hätte, Sie wären in seinem Kopf gewesen." Sie drückte den Zigarettenstummel in einem Aschenbecher aus.
"Ja… Aber…", meinte Foreman fassungslos. "vielleicht nicht… für immer?"
Ginger lächelte ein unbeschreiblich trauriges Lächeln. "Nein. Bestimmt nicht für immer. Aber lange genug, dass unsere Beziehung zwischenzeitlich daran scheitert,… Eric…" Eine einzelne Träne lief an ihrer Wange hinunter. Und noch eine. Und noch eine.
Ich grabschte nach meiner Kaffeetasse und starrte in die schwarze Flüssigkeit darin.
Heb jetzt bloß nicht den Kopf! dachte ich. Lass die anderen bloß nicht merken, dass du gerade selber heulst!
Zu spät! Foreman hielt mir bereits ein Papiertaschentuch unter die Nase.
"Danke", murmelte ich und wischte mir damit durch das Gesicht.
Mein Blick traf den von Dr. Dorian und Dr. Reid. "Wenn hiervon irgendetwas bekannt wird", knurrte ich.
"Dann werden wir Weihnachten in Kalifornien nicht mehr erleben", ergänzte Dr. Dorian den Satz für mich und ich nickte.
Foreman war aufgestanden und zu Ginger hingegangen. Er nahm wortlos ihre Hand und zog sie an sich. Ginger vergrub ihr Gesicht an seiner Brust und begann hemmungslos zu weinen. Während ihr Körper von heftigen Schluchzern geschüttelt wurde, strich Foreman ihr beruhigend über die Haare und sagte Sachen wie "Schhh" und "Ist schon okay" und "Es wird alles wieder gut".
Jetzt gab es auch für mich kein Halten mehr.
"Ich kann euch beide nicht gleichzeitig trösten", meinte Foreman hilflos.
Dr. Reid sah ihre Chance gekommen und kam zu mir auf die Couch geklettert.
"Jetzt kommen Sie schon her, Dr. Chase", meinte sie aufmunternd und presste mein Gesicht in ihren Busen.
Und so standen bzw. hockten wir dann da. Foreman hielt Ginger im Arm, sie weinte, rieb ihre Nase an seinem Hemd und verschmierte es mit Wimperntusche. Ich lag auf der Couch, mit meiner Nase genau zwischen Dr. Reid's Brüsten, sie streichelte mir über die Haare und ich heulte ihr T-Shirt nass. Es war ein Drama!
Dr. Dorian währenddessen tat einmal in seinem Leben das Richtige! Er verteilte überall Taschentücher und holte schon mal fünf saubere Whiskygläser!

Nachdem wir alle uns wieder beruhigt hatten, nahmen wir unsere alten Plätze wieder ein: Dorian, Ginger und Reid auf der einen Couch, Foreman und ich auf der anderen.
"Eins würde mich jetzt noch brennend interessieren", meinte Ginger und schnäuzte sich laut und vernehmlich die Nase. "Wie haben Sie beide letztendlich doch noch zusammengefunden?"
Ich blies mir eine Haarsträhne aus der Stirn. "Das ist eine laaange Geschichte…"
Ginger nahm ihr Whiskeyglas, dass Dr. Dorian, zuvorkommend wie er an diesem Tag war, aufgefüllt hatte, und lehnte sich auf der Couch zurück. "Ich will sie hören."
"Sind Sie vollkommen sicher?" fragte Foreman zweifelnd. "Diese Geschichte könnte Ihnen den Rest geben."
Ginger nippte an ihrem Glas. "Dr. Wilson hat mir irgendwann einmal was von einer sogenannten Konfrontationstherapie erzählt. Und außerdem sind Sie beide mir das schuldig. Also los – konfrontieren Sie mich!"
Foreman und ich sahen uns an. "Tja, also…"
"Moment!" rief Dorian und sprang auf. "Bevor Sie beginnen, müssen wir noch ein paar Vorbereitungen treffen!"
Im Nullkommanix standen verschiedene Schüsseln mit Popcorn, Chips und Salzstangen auf dem Tisch, gefolgt von einer frischen Flasche Whisky und mehreren Zigarettenpäckchen.
Ginger zog sich ein schwarzes Wolljäckchen über das Nachthemd und kuschelte sich anschließend unter einer Wolldecke zwischen Dorian und Reid.
"Fertig?" fragte ich.
Die drei schoben sich jeweils eine Handvoll Chips in den Mund und nickten.
"Na schön", Ich zog meine Schuhe aus, machte mich auf der Couch lang und legte meinen Kopf auf Foreman’s Schoß. Er lächelte und begann meine Haare zu streicheln.
Ich schloss genießerisch die Augen. "Es war in der Nacht von Samstag auf Sonntag… Die Nacht vor House's und Wilson's Hochzeitsparty… Ich lag neben Cameron im Bett und konnte nicht schlafen…"


To be continued…
(Ich bin ein Arsch, oder? *grins*)

7 comments:

Dr. James Wilson said...

Das können Sie wirklich sein ...

Aber einen Teil weiß ich ja schließlich schon!

Dr. Robert Chase said...

Danke...

Dr. Gregory House said...

Ja, den groessten Teil.
Es ist bloss nicht klug, jemandem zu drohen "wenn davon irgendwas bekant wird" und dann ueber genau das zu bloggen....

Dr. James Wilson said...

Wie Recht du mal wieder hast, Gregory!

Und sag jetzt nicht - wie immer.

Dr. Robert Chase said...

Wissen Sie, wieviele Leute meinen Blog lesen?

Genau vier Personen, nämlich Sie, Dr. Wilson, Foreman und Julia.
(Bei Cameron bin ich mir nicht mehr sooo sicher...)

Und Julia arbeitet noch nicht einmal im PPTH.

Was ich damit sagen will, ist folgendes: Es geht mir bloß darum, dass Dorian, Reid und Granger im PPTH die Klappe halten.
Ihnen vertraue ich in dieser Hinsicht ja total.

P.S.: Wenn Sie das alles hier kennen, weswegen lesen Sie's dann? Warten Sie auf 'ne GANZ BESTIMMTE Stelle...?!?

Dr. James Wilson said...

Ich kann ja nur für mich sprechen...

Ich lese Ihren Blog weil es mir gefällt wie Sie schreiben. Außerdem erfährt man doch immer noch ein Stückchen mehr wenn man liest. Schließlich bekommt man ja nicht alles mit.

Was für eine bestimmte Stelle meinen Sie denn?

Julia Brooklyn said...

Stimmt, ich glaube nicht dass mir diese Info viel nützen wird... Aber die Details sind tatsächlich interessant. :D