Sunday, December 10, 2006

Hausbesuch bei der rothaarigen Psychopathin

Um die Ereignisse dieses Wochenendes zu beschreiben, brauche ich vor allen Dingen eins: Viel Zeit! Und viel Platz! Und… noch viel viel viel mehr Kaffee!
Macht euch auf jeden Fall schon mal auf einen Fortsetzungseintrag gefasst!

Ich könnt's mir natürlich auch ganz einfach machen und sagen: Hey, ich bin seit Sonntag Morgen mit Foreman zusammen und hab auf der Hochzeitsparty von House und Wilson mit Cameron Schluss gemacht!
(Und wer nicht glaubt, dass Cameron ausfallend und vulgär werden kann, dem sei versichert: Sie KANN es! Und WIE sie DAS kann!)
Aber auch wenn ich nicht weiß, wie viele Leser sich meinen Blog hier rein ziehen, schätze ich mal, dass dieser eine Satz nicht ausreicht, um eure Neugier zu befriedigen, hm?

Also fange ich jetzt erst mal von vorne an.
Oder – nein – von vorne ist der falsche Ausdruck.
Fangen wir beim 'Ende' an, und zwar an der Stelle, an der Foreman und ich aus dem Hotel 'Four Seasons' auscheckten und uns auf den Weg zu Ginger Granger machten. Das macht das Erzählen leichter.
Nur keine Panik – Was Foreman und ich im 'Four Seasons' zu suchen hatten (außer unsere Klamotten heute morgen…) und warum wir Ginger Granger einen Besuch abstatten wollten, werde ich noch erklären!
(Obwohl… Die Stelle mit Foreman und mir im 'Four Seasons' könnt ich eigentlich auch auslassen… Wer eine dreckige Phantasie hat, kann sich das ausmalen…)

Auf jeden Fall standen Foreman und ich heute Mittag gegen 12.15 Uhr vor der Wohnung der rothaarigen Psychopathin.
Zuerst dachten wir, sie wäre gar nicht zuhause, weil niemand auf unser Klopfen und Klingeln reagierte. Aber dann hörten wir langsame schlurfende Schritte und die Wohnungstür wurde geöffnet – von Dr. John Dorian!
GOTT!!! Der Kerl sah vielleicht furchtbar aus an diesem Morgen!!!
Dorian blinzelte uns ungläubig entgegen. "Dr. Chase…? Dr. Foreman…?"
"Höchstpersönlich", antwortete Foreman.
Dorian schüttelte zaghaft den Kopf. So ganz sicher schien er sich unserer tatsächlichen Existenz auf dem Flur nicht zu sein.
Ich beugte mich ein Stück nach vorne und sah ihm in die Augen. "Sagen Sie mal… sind Sie … HIGH?!?"

"Uhhh", Dorian fuhr sich mit einer Hand durch sein Gesicht. "Geringfügig… vielleicht…"
Foreman und ich guckten uns an. Was tat Dr. John Dorian high in Ginger Granger’s Wohnung?!? Aber vielleicht wollten wir das auch gar nicht wissen…
"JD- wer ist es?" ertönte Ginger’s Stimme aus dem Wohnungsinneren. Auch sie hörte sich sensationell unfit an!
Dorian drehte sich nach hinten und rief: "Es sind Dr. Chase und Dr. Foreman!"
"Woher wussten die, dass wir nen Arzt brauchen?!?" Ginger klang ehrlich verblüfft.
"Ich hab keine Ahnung!" lautete Dorian’s Antwort. Er wandte den Blich wieder zu mir und Foreman. "Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob sie tatsächlich da sind…" murmelte er.
"Dr. Dorian – wir sind da!" bestätigte Foreman mit Nachdruck. "Und wir kommen jetzt rein!"
"O-kay…" Dorian hob abwehrend die Hände. "Aber bitte…", flüsterte er. "Reden Sie leise… Sonst sterben wir vor Kopfschmerzen…"
Er trat einen Schritt zur Seite und Foreman und ich gingen hintereinander durch den Flur ins Wohnzimmer.

Ginger Granger hatte eine richtig hübsche, kleine und geschmackvoll eingerichtete Wohnung. Das hätte ich unserer rothaarigen Psychopathin nie zugetraut.
Das Einzige, was den hübschen und geschmackvollen Gesamteindruck störte, war die Ansammlung leerer oder halbleerer Flaschen, die wirklich überall herum standen… Da waren Bier, Weißwein, Rotwein, Bailey’s, Whisky, Wodka, Korn, Sauerkirschlikör… Von dem Geruch nach Zigarettenrauch und etwas anderem wollen wir erst gar nicht reden…
"Das haben Sie hoffentlich nicht zu zweit getrunken, oder?" fragte ich fassungslos.
"Nein…" erklang ein heißeres dünnes Stimmchen von der Couch. Dort lag Dr. Elliot Reid, die sich einen Eisbeutel auf die Stirn presste. "Wir waren zu dritt…"
"Oh, Mann!" Foreman betrachtete unsere Austauschärztin mitfühlend. "Sie müssen sich die Seele aus dem Leib gekotzt haben!"
Dorian lehnte sich an die Wand und nickte langsam. "Japp. Stun-den-lang…"
Im nächsten Augenblick trat unsere rothaarige Psychopathin aus der Küche – mit einer Haarmähne, die DRINGEND ein Styling brauchte! Mit Augenringen – so SCHWARZ wie die Nacht! Einzig und alleine bekleidet mit einem kurzen violetten Seidennachthemd…
Ginger deutete in Richtung Küche. "Ich mach grad Kaffee… Wollen Sie auch einen?" fragte sie völlig übermüdet.
Foreman und ich starrten sie an und nickten wortlos. Ginger verschwand wieder.
Wir räumten das zweite Sofa frei und nahmen nebeneinander Platz. Dorian setzte sich auf die andere Couch, oberhalb von Reid’s Kopf und streichelte ihr sanft über die blonden Haare.
Kurze Zeit darauf kam Ginger mit einem Tablett aus der Küche, auf dem fünf Kaffeetassen standen. Sie stellte sie vor uns auf den Couchtisch und setzte sich uns gegenüber zwischen Dorian und Reid.
Eine Weile starrten wir uns wortlos an.
"Kommt Dr. Cameron auch noch?" wollte Ginger schließlich wissen.
Ich nippte an meinem Kaffee und schüttelte langsam den Kopf. "Nein. Und wenn ich Ihnen allen einen Tipp geben darf – gehen Sie Allison in der nächsten Woche nach Möglichkeit aus dem Weg. Sie könnte… ähm… schlecht drauf sein…"
"Und damit meinen wir richtig schlecht drauf", ergänzte Foreman.
Ginger hob eine Augenbraue. Ihr Blick wanderte von Foreman zu mir und zurück.
Ich räusperte mich und holte tief Luft. "Genau deswegen sind Eric und ich zu Ihnen gekommen. Wir müssen mit Ihnen über etwas reden. Und zwar, bevor sie morgen früh im PPTH erscheinen und es durch Gerüchte erfahren…"
"Wie Sie ja wissen", fuhr Foreman fort. "gibt es seit der… ähm… kleinen körperlichen Auseinandersetzung zwischen euch beiden…" Er zeigte auf mich und Ginger. "eine klare Regelung."
Ginger nickte langsam. "Japp. Wenn Dr. Chase und ich noch einmal aufeinander losgehen, sind wir keine professionellen Mediziner, unsere Gefühle könnten Einfluss auf unsere Arbeit haben und deshalb würden wir beide in diesem Fall fristlos entlassen", zitierte sie die Worte von Cuddy.
"Ge-nau!" Ich schnippte mit den Fingern. "Und damit es nicht soweit kommt, dachten Eric und ich, wir kommen einfach zu Ihnen nach Hause, wo wir uns anschreien und angreifen können wie’s uns beliebt und wo’s niemand außer uns mitkriegt!"
Ginger legte die Stirn in Falten. "Gibt’s dafür denn auch einen Grund…?"
"Uns anzuschreien und anzugreifen?" fragte ich. "
Lassen Sie mich mal überlegen… Ja, ich glaube schon! Denn wenn ich mich nicht absolut täusche" An dieser Stelle beugte ich mich ein Stückchen zu Ginger hinüber und grinste. "sind Ihre Gefühle für Dr. Foreman nicht nur kollegialer Natur! Ich glaube, Sie sind bis über beide Ohren in ihn verknallt und die Tatsache, dass Sie gerade knallrot im Gesicht werden, bestätigt meine Vermutung!"
Foreman stupste mich unsanft in die Seite. "Chase!!! Bitte sei ein bisschen mitfühlender und zärtlicher!"
"Keine Panik!" beruhigte ich ihn. "Ich werd genauso mitfühlend und zärtlich zu Ginger sein wie vergangene Nacht zu dir! – AU! DAS TAT WEH!"
"DAS sollte auch WEH tun!!!" zischte Foreman.
"Mann!" Ich rieb mir die schmerzende Stelle seitlich der Rippen.
"Wie… vergangene Nacht zu… Dr. Foreman?" fragte Ginger mit zusammen gekniffenen Augen.
Ich wandte mich wieder ihr zu. "Richtig, Miss Granger. Um’s Ihnen jetzt – wie Dr. Foreman es wünscht – mitfühlend und zärtlich beizubringen: Ich hab auf der Hochzeitsparty von House und Wilson mit Cameron Schluss gemacht! Eric und ich sind seit gestern ein Liebespaar! Also vergessen Sie ihn! Sie haben keine Chance gegen mich!“

Die Gesichter von Dr. Dorian, Dr. Reid und Ginger Granger mit Worten zu beschreiben, ist ausgesprochen schwer!
Deshalb versuch ich’s mal mit 'Smiley’s' darzustellen:

Also – DAS war Dr. Dorian: >.<

DAS war Dr. Reid: o.O

Und DAS war Ginger Granger: -.-


To be continued…

6 comments:

Anonymous said...

Du hättest mir das ganze auch ruhig früher sagen können, du Arsch!

Und danke, dass du das ganze hier auch noch so schön breit trittst!

Julia Brooklyn said...

Krass - und mutig...

Dr. James Wilson said...

Freut mich dass das Hotelzimmer schön war...

Dr. Gregory House said...

Besser als 10 Jahre zu warten und zu hoffe, dass es keiner merkt und man selber es vergisst.
Das funktiniert nämlich sehr schlecht, tut weh und bringt nichts.

Dr. Gregory House said...

Schatz...da waren wir fast gleich schnell.
Wie immer...

Dr. James Wilson said...

Wie fast immer ...