Thursday, December 14, 2006

Meeting in the snow (and a happy end!) - Part II

Foreman drehte sich um und ging langsam wieder in Richtung des Sees. Ich folgte ihm und in meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken.
Was war passiert…?!?
Worüber hatten Wilson und er sich unterhalten…?!?
Warum hatte er geschrieen…?!?
Warum machte er einen so deprimierten und so hilflosen Eindruck…?!?
Und vor allen Dingen: Worüber wollte er mit mir reden…?!?
Was musste er so dringend loswerden, bevor er, wie es in diesem Augenblick den Anschein hatte, daran zugrunde ging…?!?

Der See war beinahe komplett zugefroren. Einzig und alleine in der Mitte gab es eine kleine Stelle, an der das Wasser nicht mit Eis überzogen war. Der Mond und die Sterne reflektierten ihr Licht in dem See und dieser Anblick hatte etwas von purer Magie.

Foreman blieb vor dem See stehen und schaute auf das Wasser hinaus. Langsam drehte er sich zu mir um.
"Chase…"
"Ja…?"
"Ich liebe dich." Das klang ganz ruhig. Fast nüchtern.
Ich guckte Foreman an und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber ich brachte nur ein einziges Wort hervor: "Was…"

Kennt ihr dieses Gefühl?
Dieses Gefühl, wenn jemand euch etwas sagt, wenn ihr diese Worte hört, wenn ihr die Bedeutung des Gesagten sogar begreift – aber trotzdem dieses 'TOTALLY ERROR'-Schild in eurem Kopf aufblinkt…?
Dieses 'DAS IST UNMÖGLICH!'-Gefühl…?
Dieses 'DAS KANN ÜBERHAUPT NICHT MÖGLICH SEIN'-Gefühl…?
Dieses Gefühl hatte ich in diesem Moment.

In meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken... Vor meinem inneren Augen tauchten Bilder auf...
Eric, wie er eines Abends mit seiner gepackten Reisetasche vor meiner Wohnungstür stand und für ein paar Wochen bei mir einzog… Eric, wenn er neben mir auf der Couch lag und wir uns zusammen "CSI – Tatort Las Vegas" anschauten… Eric, der vor Wut schäumend in meinem Wohnzimmer stand und meine Playstation aus dem Fenster schmeißen wollte, weil er bei "TEKKEN" in Level 9 wieder Kazuja Mishima als Gegner hatte und mit dem er ohne meine Hilfe nie fertig wird… Eric, der neben mir im Bett saß und mir über die Haare streichelte, während ich meine depressive Phase hatte und das Kopfkissen voll heulte… Da waren der Hausbesuch bei Allenby und der Flug nach Canada… Da war die Diskussion in der Küche über Küsse und die Nacht des Überfalls…
Er war immer da, dachte ich. Er war immer bei mir. Warum ist mir das nie aufgefallen?

Und dennoch…
Liebe?
Ich meine, ich wusste, dass Foreman seit unserer Knutscherei emotional vollkommen verwirrt war. Und ich wusste, dass er seitdem ein paar mehr oder minder schwärmerische Gefühle für mich hegte. Aber die berühmten drei Worte hatte er noch nie zu mir gesagt. Bis zu diesem Augenblick.
Liebe.
War er sich dessen sicher?

"Ich meine das ernst", sagte Foreman, als hätte er meine Gedanken erraten.
Und ich… ich konnte bloß nicken.
Foreman schluckte. "Du bist… so… verdammt süß."


Dr. Dorian: O.O .oO ("He’s too cute…")

Dr. Reid: O.O .oO ("…to be straight!")

Ginger Granger: >.< .oO ("DIE – Chaseymausi – DIE!!!")


"Eric…"
"Ich liebe es, dass du alleine morgens 45 Minuten im Bad verbringst!" sprudelte es aus Foreman heraus. "Ich liebe die Art, wie du Kaffee machst! Ich liebe es, dass du grundsätzlich auf dem Küchentisch hockst, obwohl der Stuhl direkt neben dir steht!"
In diesem Moment konnte ich mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Ich erinnerte mich an das erste Mal, als Eric mich auf dem Küchentisch hatte sitzen sehen und seinen merkwürdigen Blick.
"Ich liebe es, wenn du mich ansiehst und deine blauen Augen zu strahlen beginnen", fuhr er fort.
Ich schaute ihn kurz verlegen an.
"So wie jetzt", lächelte Foreman.
Ich richtete meinen Blick auf den Boden.
Verdammter Idiot! schalt ich mich. Gerade jetzt solltest du ihn ansehen!
Ich hob meinen Kopf wieder ein kleines Stück und guckte ihn von unten herauf an.

Foreman stand vor mir, hatte die Hände in den Jackentaschen vergraben und seinen Blick unverwandt auf mich gerichtet.
"Ich liebe die Art, wie du auf jedem Kuli herum kaust, den du in die Finger bekommst!" sagte er. "Und ich liebe den Geruch deiner Haare, wenn du sie mit deinem Erdbeer-Shampoo gewaschen hast!"
Ich musste beinahe lachen. Ich weiß nicht warum, denn die meisten Leute wussten, dass ich eine Leidenschaft für Kulis und für Erdbeer-Shampoo hatte. Trotzdem überraschte es mich, dass Foreman selbst diese kleinen Details an mir wahrnahm…
"Eric, ich… ich… ich weiß nicht, was ich sagen soll…"
"Ich liebe es sogar, dass du nur rumzickst, wenn du schlecht drauf bist! Und… und… und… irgendwie alles an dir!"
Ich lächelte.
Auch Foreman konnte sich ein Grinsen nicht verbeißen. Aber dann wurde er wieder ernst.
"Auf der anderen Seite", seufzte er. "erfahre ich Dinge über dich, die ich gar nicht wissen will."
Das klang jetzt überhaupt nicht mehr liebevoll und zärtlich. Das klang jetzt traurig… und zutiefst enttäuscht.
Ich spürte, wie meine Gesichtszüge erstarrten. "Was… was meinst du?"
"Ist es wahr?" fragte Foreman. "An diesem berühmt-berüchtigtem Abend im Hemingway’s… Nachdem du die fünf Mojitos getrunken hattest… Bist du da House aufs Männerklo gefolgt, hast ihm deine Zunge in den Hals gesteckt und ihm an den Arsch gegriffen?!?"
"WAS?!?" Ich war geschockt.
Foreman musterte mich mit hochgezogenen Augenbrauen. "Das sagen House und Wilson."


Dr. Dorian: o.O .oO ("Nie wieder geh ich im PPTH pinkeln, wenn Chase Dienst hat!!!")

Dr. Reid & Ginger Granger: *verschlucken sich an ihrem Kaffee*


Wieder tauchten Bilder in meinem Kopf auf. Ich erinnerte mich daran, dass House und ich an der Theke saßen… Ich erinnerte mich an meinen fünften Mojito… Ab da hatte ich einen Blackout… Da war nichts mehr… Außer Dunkelheit…
Das Nächste, woran ich mich entsinnen konnte, war Foreman’s Ankunft im Hemingway’s und wie er sich einen Weg durch die Menschenmenge zu uns bahnte…

"NEIN!!!" rief ich. "Ich meine,… ich kann mich an nichts dergleichen erinnern!!! WIRKLICH NICHT!!!"
Foreman nahm einen tiefen Atemzug.
"Eric, bitte! Das musst du mir glauben!" Ich sah ihn flehend an.
"Du kannst dich an nichts erinnern?" fragte er.
Ich schüttelte heftig den Kopf. "Nein!"
"Kannst du dich denn an UNS erinnern, Chase?"
Ich schluckte… und nickte.

Es war merkwürdig, ab dem Moment, in dem Foreman zu uns kam, hatte ich eine klare Erinnerung. Eine mehr als klare Erinnerung...
"Chase, hast du mich jemals geliebt?"
Ich vermied Foreman’s Blick und starrte auf den Boden.
"Chase?"
"Hmhm…"
"Ich werd dir nicht die Knochen brechen, wenn du 'Nein' sagst." Foreman griff nach meiner Schulter. "ABER…" Etwas in seinen Augen zeigte mir, dass er es absolut ernst meinte. "Ich will eine ehrliche Antwort! Bitte lüg mich nicht an!"
Ich nickte langsam. Ich wollte ihm antworten, aber mein Mund war zu trocken und ich fühlte mich unfähig, auch nur einen Ton von mir zu geben. Ich krächzte etwas.
"Sag es!" flüsterte Foreman. "Sag es!"
"… J… Ja…"
"Aber…" Er wirkte etwas geschockt. "Warum dann das Date mit Cameron?"
"Ich… ich weiß nicht…"
"Chase! Du… ich… Wir haben uns geküsst! Wir haben in deinem Bett gelegen! Es hätte nicht viel gefehlt und wir hätten miteinander geschlafen! Dann bist du aufgesprungen und abgehauen! Am gleichen Abend hattest du dein Date mit Cameron! Und nicht nur das - du bist direkt eine Beziehung mit ihr eingegangen!" rief Foreman.
"Das war alles so… so verwirrend…", versuchte ich zu erklären. Ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte. Oder konnte.
"Das war der Grund, warum ich in den letzten Wochen so sauer auf dich war! Weil du morgens mit mir geknutscht und abends mit ihr geschlafen hattest!" Foreman’s Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Hilflosigkeit und Verzweiflung.
Ich schaute betreten zu Boden und nickte wieder.

Plötzlich durchbrach ein gellender Schrei die Stille der Nacht: "YEEEEEEEEEEAAAAAAAAAASSSSSSSSSS!!!!!!!!!!"
"Was zum…?!?" Foreman sah sich um und lauschte.
"Hm…? Was…?"
"Ach, nichts. Ich dachte, ich hätte House gehört", murmelte Foreman.
Ich zuckte die Schultern und starrte erneut auf den Boden.

"Was machen wir denn jetzt – DownUnderHairWonderBoy?" fragte Foreman mich schließlich.
Ich lachte. "Dieser Name wird mich immer verfolgen, was?"
"Definitiv!" grinste Foreman.
Ich lächelte, aber dann wurde ich wieder ernst.
"Eric… ich… Es tut mir alles so leid…", flüsterte ich.
"Chase…", Foreman holte tief Luft. Offensichtlich suchte er nach den richtigen Worten. "Willst du… Würdest du…"
"Was…?" Ich ging einen Schritt auf ihn zu.
"Würdest du… ehm… gerne mit mir zusammen sein wollen…?!?"


Dr. Dorian: O.O .oO ("Kreuze an: 'Ja', 'Nein' oder 'Vielleicht'!")

Dr. Reid: O.O .oO ("Foreman hatte bestimmt keinen Notizzettel bei sich!")

Ginger Granger: O.O .oO ("Und selbst wenn! Die Zettel in Neonorange sind aufgebraucht! Er hat bloß noch grüne in seinem Büro! Hähähähä!")


Ich starrte Foreman an und nickte ganz langsam.
"War das ein 'Ja'???" rief er.
Erneutes Nicken.
"WAR DAS EIN 'JA'???"
Erneutes Nicken.
Foreman kam auf mich zu und schlang seine Arme um meinen Hals. Wir lächelten uns an.
(Gawd, er sieht sooo süüüß aus, wenn er in mich verliebt ist!!!)
"Ich liebe dich", sagte Foreman noch einmal.
Und dann spürte ich, wie seine Lippen sanft meine berührten…
"Kommst du mit mir nach Hause?" fragte Foreman schüchtern, nachdem wir uns wieder voneinander gelöst hatten.
Ich lächelte. "Yeas…"


Dr. Dorian: O.O .oO ("Zu mir oder zu dir?")

Dr. Reid: O.O .oO ("Jetzt müssten sie alle Klischees durch haben…")

Ginger Granger: -.- .oO ("Eric – es ist okay, dass du dich in Chase verknallt hast! Und es ist okay, dass du ihn mit nach Hause genommen hast! ABER… hättest du ihn nicht zu Tode *piep* können…?!? Muss ich denn alles selber machen…?!?" *seufz*)


Auf dem Weg zurück, blieb Foreman plötzlich stehen und hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund.
"Shit! Morgen ist die Hochzeitsfeier von House und Wilson!" rief er.
"Stimmt…", Ich schaute auf meine Armbanduhr. "Ehem… Heute…", verbesserte ich.
Foreman guckte mich an. "Wie erkläre ich Cameron, dass ich ihr gerade den Freund ausgespannt habe?!?"
"Gute Frage", antwortete ich gedehnt. "Wie erkläre ICH ihr das?!? Vielleicht sollten wir versuchen, es ihr gemeinsam beizubringen? Wenn es einer von uns alleine macht, wird sie denjenigen umbringen!"
"Das wird bestimmt ein richtig netter Abend…"
"Können wir das Wilson und House überhaupt antun? Ich meine, es ist ihre Hochzeitsfeier und wir würden sie ruinieren, wenn ich vorher mit Cameron Schluss mache." Ich ging ein paar Schritte bis zum nächsten Baum und trat gegen den Stamm. "Also werden wir wohl bis Sonntag warten müssen… Oder zumindest bis nach der Party…"
Foreman schluckte. "Oder wir beide fangen erst gar nicht an…"
"Nein", entgegnete ich sanft und küsste ihn. "Denk nicht so darüber. Wir klären das heute Abend nach der Feier mit Allison, okay?"
"Okay", Foreman lächelte und nahm meine Hand.

Es war ein seltsames Gefühl, das muss ich zugeben. Aber irgendwie wusste ich, dass es "richtig" war.
Von House und Wilson fehlte jede Spur. Sie hatten offensichtlich in der Zwischenzeit ihre Sachen zusammen gepackt und sich auf den Heimweg gemacht.
Foreman und ich gingen langsam zu meinem Auto. Bevor ich es öffnen konnte, blieb er stehen.
"Warte eine Sekunde", sagte Foreman, kniete sich auf den Boden und begann mit einem Finger Linien in den Schnee zu malen. Als er fertig war, stand er wieder auf und lächelte.
Ich ging zu Foreman, um nachzusehen, was er gemacht hatte.
Im Schnee prangte ein riesengroßes Herz, und darin geschrieben stand "C + E".
"Musste sein", meinte Foreman.
Ich grinste breit und küsste ihn noch einmal. "Wie schade", flüsterte ich. "dass es nur bis zum nächsten Schneefall halten wird…"


The End


"Mhmh…" Ich streckte mich aus, öffnete die Augen und setzte mich langsam auf. "Das war’s. Das war unsere Geschichte."
Dr. Dorian, Dr. Reid und Ginger hockten nach wie vor uns gegenüber auf der anderen Couch. Ihren Gesichtern nach zu urteilen, waren die drei richtig beeindruckt. Und wieder vollkommen nüchtern.
"Wow…", meinte Dorian nach einer Weile. "Soviel Romantik hätten wir Ihnen gar nicht zugetraut…"
Dr. Reid und sogar Ginger nickten.
"Tsja", Ich grinste selbstgefällig in die Runde. "Wahre Liebe gibt es eben nur unter Männern! Merken Sie sich das, Dr. Dorian!"
Dorian betrachtete die restliche Flüssigkeit in seinem Whiskyglas und machte ein Gesicht, als würde er sich das überhaupt nicht merken wollen…
"Sollte ich mir jetzt Sorgen machen?" fragte er mit einem ängstlichen Blick auf mich.
Ich runzelte die Stirn. "Dr. Dorian – bitte schauen Sie sich mal Dr. Foreman neben mir an! Und jetzt beantworten Sie mir eine Frage: Glauben Sie, Sie sind mein Typ?"
"Ähm… Nein…", stotterte Dorian.
"Steh’n Sie auf Sex zu dritt?" fragte ich.
Blankes Entsetzen stand in Dr. Dorian’s Gesicht und Foreman neben mir bemühte sich verzweifelt, ein Lachen zu unterdrücken.
"Nein!!! Natürlich nicht!!!" rief er. (Also Dorian rief das. Nicht Foreman.)
"Na, also", Ich stand auf und zog Foreman an einer Hand von der Couch hoch. "Dann gibt es ja keinen Grund, morgen früh nicht im PPTH zu erscheinen! In diesem Sinne…" Ich beugte mich speziell zu Ginger hinunter und sah ihr in die Augen. "Wir seh’n uns."
Ginger erwiderte meinen Blick und lächelte. "Worauf Sie Gift nehmen können, Dr. Chase!"

9 comments:

Dr. James Wilson said...

Fangen Sie jetzt nicht auch so an wie Foreman.

Der will auch schreiben und schreiben und nix passiert.

Na mit was Sie sich so die Zeit vertreiben. Jetzt sind Sie doch krank ...

Übrigens geht es mir auch nicht gut ... aber Sie können mich doch nicht angesteckt haben, oder? Ich meine wir waren ja nur kurz bei Ihnen gestern.

Julia Brooklyn said...

Was ist bloß los? Alle sind krank, sogar ich. Nur ich schleppe mich trotzdem jeden Tag zur Uni... :)

Und ich will lesen...!

Dr. James Wilson said...

Gift nehmen ... sagen Sie mal Chase - was haben die Bluttest eigentlich ergeben?

Vielleicht hat Ginger was mit der mysteriösen Krankheit zu tun.

Julia Brooklyn said...

Oh Gott nicht dass sie noch zur Mörderin wird...

Anonymous said...

Er hat bloß eine Enzephalitis.
Die Antibiotika wirken auch schon - also kann er langsam das Jammern aufhören...

Und Chase, dass Sie von alldem nichts mehr wissen nehme ich Ihnen nicht wirklich ab.
Sie sind mir immer noch verdammt unheimlich!

Dr. Eric Foreman said...

Alsooo, Chase ist so ziemlich alles.
Aber doch nicht UNHEIMLICH.

Wer so schöne Haare hat,
kann überhaupt nicht böse sein!

Anonymous said...

Sie haben ja nicht die leiseste Ahnung, wie unheimlich er mir ist!

Dr. Eric Foreman said...

Ich weiß jetzt übrigens auch, WARUM er Ihnen so unheimlch ist!

Chase sagt, er sei der Neffe des Satans und der Bruder des Höllenhundes...

Julia Brooklyn said...

Wow ich dachte der würde gegenüber wohnen...

Eigentlich hatte ich ja, jetzt nach Weihnachten, mit neuen Einträgen gerechnet. Ich hoffe, da kommt noch was...