Wednesday, December 13, 2006

Meeting in the snow - Part I

O-kay! Diese eintägige Pause ist wirklich nicht geplant gewesen!
Aber ich bin gestern einfach nicht zum Schreiben gekommen.
Hey – ich bin Arzt! (Genauer gesagt Intensivmediziner und damit unerlässlich für die Diagnostische Abteilung!) Das heißt – ich muss auch mal was Arbeiten! House tritt mir in den Arsch, wenn ich nur noch in meinem Büro sitze und blogge! (Obwohl er das an manchen Tagen selber tut…)
Und in der Lunch Break konnte ich auch nichts schreiben! Denn die Lunch Break verbringe ich natürlich mit Foreman! Entweder kommt er zu mir ins Büro oder ich komme zu ihm. Schließlich wollen wir Cameron nicht unbedingt in der Kantine begegnen. Und dann ziehen wir die Blenden zu! Natürlich nur, damit Cameron nicht sieht, dass wir da sind!



Was schreib ich hier eigentlich…?



Okay.
Bevor ich den Faden verliere, kommen wir jetzt zu meiner Erzählung der Ereignisse von Sonntag Morgen!
Dem Morgen, an dem Foreman und ich festgestellt haben, dass wir uns lieben! Im Schnee! Am See!

Und sollte – ich sage an dieser Stelle mit Absicht "sollte" – irgendjemand das dringende Bedürfnis verspüren, mir per Kommentar oder E-Mail mitzuteilen: "BÄHHH – das ist SO KITSCHIG, dass es schon WEH tut! Das passt überhaupt nicht zu Ihnen und Dr. Foreman!", dem sei versichert: DOCH!!! ES PASST!!! *fauch*

Alsooo – weiter geht’s:
Es war in der Nacht von Samstag auf Sonntag… Die Nacht vor House’s und Wilson’s Hochzeitsparty… Ich lag neben Cameron im Bett und konnte nicht schlafen…
Das Gefühl der Ruhelosigkeit trieb mich fast – ich sagte "fast", okay? – in den Wahnsinn. Also beschloss ich, mich anzuziehen und einen kleinen Spaziergang zu machen.
Ich warf einen Blick auf die Uhr: Die rote Lampe auf dem Display des Weckers zeigte 2.00 Uhr morgens.
Ich suchte meine Klamotten zusammen und schlüpfte in meine Jeans, mein Hemd und ein warmes Sweatshirt. Jetzt fehlten nur noch…
"Wo zum Henker sind meine Socken…?!?" Ich guckte unter's Bett und fand sie dort.


Zwischenbemerkung von Dr. Dorian: "Ähm… Ist es für den Verlauf der Geschichte wichtig, dass Ihre Socken unter dem Bett lagen, Dr. Chase?"
"Natüüüüürlich, Dr. Dorian", zischte ich. "Denn wenn ich meine Socken nicht unter dem Bett gefunden hätte, wäre ich eventuell ohne aus dem Haus gegangen und hätte mir die Füße abgefroren. Dann wäre ich in der Notaufnahme gelandet, die dortigen Ärzte hätten mir die Füße amputiert und ich würde jetzt in einem Krankenbett liegen, Cameron würde neben mir sitzen und meine Hand halten und ich bekäme Medikamente gegen Phantomschmerzen! Kapiert?"
"Ich dachte bloß, Sie hätten vielleicht Ersatzsocken dabei…", meinte Dorian.
Ich begann mit den Zähnen zu knirschen. "Natürlich hatte ich auch Ersatzsocken dabei! Aber HERRGOTTNOCHMAL – ich wollte die Socken, die unter’m Bett lagen, anziehen! Sonst noch Fragen?!?"
Dorian machte ein eingeschüchtertes Gesicht und schüttelte den Kopf.
Ich holte tief Luft.


Cameron schlief nach wie vor. Ich glaube, wenn sie einmal eingeschlafen ist, kann sie nur ein Erdbeben aufwecken.
Nachdem ich meine Stiefel angezogen hatte, nahm ich meine Jacke und verließ Camerons Wohnung.

Draußen angekommen tat ich erst mal einen tiefen Atemzug und genoss die kalte frische Luft. Mein Atem bildete kleine weiße Wölkchen in der dunklen Nacht. Der Himmel war klar und es war ein ganzer Haufen Sterne zu sehen.
"Was jetzt?" überlegt ich und ging zu meinem Auto, dass direkt an der Straße geparkt war. Mir fiel der kleine Stadtwald ein, der ein kleines Stück außerhalb von der Stadt liegt, also startete ich mein Auto und fuhr dorthin.

Die Spitze jedes Baumes war mit Schnee bedeckt und ich sog die frische Luft ein. Zwischen den Bäumen entdeckte ich einen Weg hinüber zu dem Wald. Es hatte die halbe Nacht schon geschneit und so versanken meine Füße tief in dem frisch gefallenen Schnee, der den Boden bedeckte.

Mein Weg führte mich entlang des See's und ich genoss für eine Weile die unglaubliche Stille. Irgendwann wurde die Stille von leisen Stimmen unterbrochen. Ich wunderte mich, wer – abgesehen von mir – um diese Zeit noch wach war und ging weiter.
Als ich mich einer Gruppe kleiner Bäume näherte sah ich Schatten im Schnee sitzen und erkannte schließlich die Stimmen, die ich gehört hatte. Es waren… na, wer wohl?

"Guten Abend, Dr. House! Guten Abend, Dr. Wilson!" sagte ich, als ich vor ihnen stand.
('Guten Abend'? Hmmm… 'Gute Nacht' wäre die treffendere Begrüßung gewesen.)
"N'abend", antwortete House knapp. Aus irgendeinem Grund schien er nicht sehr erfreut zu sein, mich zu sehen.
"Scheiße – was machen Sie denn hier?!?" wollte Wilson wissen.
Ich zuckte die Schultern. " 'Nen Abendspaziergang."
Von Wilson's rechter Seite kam ein leises Kichern. " 'Nen Abendspaziergang? Um diese Zeit?" Das war Foreman. Ihn hatte ich zuerst gar nicht gesehen. Er grinste zu mir hinauf. "Hi, Chase!"
Ich grinste zurück. "Hi, Foreman!"

House, Wilson und Foreman lagen in Schlafsäcken auf einer Isolierdecke und schienen mit Kaffee aus der Thermoskanne ne Privatparty zu feiern.
Es erübrigt sich an dieser Stelle zu sagen, dass Wilson und House sich einen Schlafsack teilten, während Foreman seinen für sich alleine hatte. Oder?

"Dieser Wald ist arg bevölkert…", grummelte House. "Wir können von Glück sagen, dass Sie alle nicht eher aufgetaucht sind…"
(Wer sich jetzt fragt, warum House von Glück redete, dass wir alle nicht eher aufgetaucht sind, soll seine schmutzige Phantasie benutzen…)
"Wer geht auch in den Wald… Nachts im Schnee…", fügte Wilson hinzu.
Ich stemmte die Arme in die Hüften. "Ach? Und wieso sind Sie alle noch wach?"
"Also – ich weiß nicht, wie ich hierher gekommen bin", antwortete Foreman gedehnt.
Häh? Ich runzelte die Stirn. "Wie meinst du das bitte, Eric?"
(Hatte ich wirklich "bitte" zu ihm gesagt?!? Wirklich?!?)
"Ich hab echt keine Ahnung", Foreman zuckte die Schultern und grinste wieder. "Eben war ich noch zuhause, jetzt bin ich hier."
"Japp", bestätigte House. "Er ist genauso plötzlich aufgetaucht wie Sie gerade."


Zwischenbemerkung von Ginger: "Ähm… Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, Dr. Foreman…", Sie massierte sich mit beiden Händen ihre Schläfen und guckte Foreman von unten herauf an. "Habe ich das richtig verstanden? Sie saßen also mit Dr. House und Dr. Wilson zusammen? Eingemummelt in Ihre Schlafsäcke…? Um 2.00 Uhr morgens…? Mitten im Wald…? In dieser Scheißkälte im Schnee…? Und Sie hatten KEINEN blassen Schimmer, wie Sie dahin gekommen sind…?!?"
"Richtig." Foreman nickte.
"Sagen Sie mal", Ginger beugte sich ein Stückchen nach vorne. "Hatten Sie was getrunken…?"
Ich nickte eifrig. "Japp. Hatte er. Und bekifft war er auch."
Da war er wieder – sein "Warte nur, bis wir wieder zu Hause sind"-Blick…
"Danke, Honey", lächelte Foreman giftig.
Ich beugte meinen Kopf nach hinten und strahlte ihn an. "Gern geschehen!"


Dr. Dorian: O.O .oO ("Foreman schlafwandelt besoffen und bekifft durch den Wald und Chase unternimmt Nachtwanderungen. Das ist ja wohl VOLL UNHEIMLICH!!!")

Dr. Reid: O.O .oO ("Das klingt, als hätte das Schicksal die beiden an diesem Morgen zusammen geführt!" *schwärmerisch seufz*)

Ginger Granger: O.O .oO ("Und das sollen wir glauben?!? Die haben doch 'nen Knall…!!! Hmmm… Wo war ich stehen geblieben…? Ach ja: TötenTötenTötenTötenTötenTöten…")


"Willst du dich setzen?" fragte Foreman. "Ich mach dir Platz." Er rutschte mit seinem Schlafsack ein Stückchen zur Seite und klopfte mit einer Hand neben sich auf die Isolierdecke.
"Gerne", Ich nickte und ließ mich neben ihn sinken.
Und so lagen bzw. saßen wir dann da, tranken Kaffee und unterhielten uns. Oder sagen wir besser: Foreman und ich unterhielten uns. House und Wilson kuschelten und tuschelten miteinander.
Und ich wurde das unangenehme Gefühl nicht los, dass sich ihr Gespräch unter anderem um MICH drehte…
"Kannst du mir mal sagen, was die beiden haben?" raunte ich Foreman zu.
"Ich hab keine Ahnung", flüsterte er.


Dr. Dorian: O.O .oO ("Chase hat bestimmt Scheiße gebaut…")

Dr. Reid: O.O .oO ("Chase hat bestimmt Scheiße gebaut…")

Ginger Granger: O.O .oO ("Noch ein Grund mehr, ihn zu TötenTötenTötenTötenTöten…")


"Hey, Foreman – wie wär’s mit nem kleinen Spaziergang?" fragte Wilson, nachdem ca. eine Stunde vergangen war.
"Öhm… Ja… Warum nicht?", lautete Foreman’s Antwort.
Wilson und Foreman öffneten ihre Schlafsäcke, krabbelten heraus und standen auf.
"Wir bleiben in Sichtweite", meinte Wilson mit einem zärtlichen Lächeln zu House, bevor er sich mit Foreman auf den Weg machte und die beiden in der Dunkelheit der Nacht verschwanden.
House und ich blieben alleine zurück.
Ein mulmiges Gefühl machte sich in meiner Magengrube breit, aber ich wusste nicht genau, weshalb. Und außerdem… hatte ich den Verdacht, dass House mich beobachtete…
"Was ist los, House? Was soll ich jetzt wieder getan haben?" fragte ich ihn schließlich entnervt.
House beäugte ich misstrauisch von der Seite und rutschte ein Stückchen tiefer in den Schlafsack. "Nichts…"
"Ja... Klar…", knurrte ich.
House zog den Reißverschluss des Schlafsacks von innen zu.
Ich starrte resigniert in den Himmel. Irgendetwas hier stimmte nicht… Irgendetwas hier stimmte ganz und gar nicht… Ich begann zu grübeln. Hatte ich auf der Arbeit einen Fehler gemacht…? Hatte es etwas mit unserem letzten Gespräch im Hemingway's zu tun, an dem Abend, an dem Wilson und Foreman überfallen wurden…? Oder… kam jetzt noch ein paar Altlasten von dem berühmt-berüchtigten "Fünf Mojitos sind fünf Mojitos zuviel"-Treffen ans Licht…?!?
"Haben Sie noch Kaffee?" murmelte House gedämpft aus seinem Schlafsack heraus.
"Hm… Moment…", Ich griff nach der Thermoskanne und reichte sie ihm.

Die Minuten verstrichen quälend langsam. Wilson und Foreman kamen nicht zu uns zurück. Ich begann, mir Sorgen zu machen.
"Die sind lange weg…", meinte schließlich auch House und nahm einen Schluck Kaffee.
Ich nickte. Dann holte ich einmal tief Luft: "Hören Sie mal, da ist doch irgendwas im Busch! Also, was geht hier vor?"
"Da ist nichts im Busch…", erwiderte House und setzte sich auf, soweit dies möglich war. Er versuchte, Wilson und Foreman zu erspähen. "Wo sind sie denn?"
Ich zuckte die Schultern und seufzte. "Ich glaube, sie sind da hinten irgendwo beim See… Hab sie da jedenfalls das letzte Mal zwischen den Bäumen gesehen…"
"Das ist weit weg", murmelte House und das klang irgendwie… unheimlich
Er guckte schon wieder misstrauisch zu mir rüber. Ich guckte ebenso misstrauisch zu ihm zurück.
"Was gucken Sie so?" knurrte House.
Ich schüttelte den Kopf und sah wieder in den Himmel. "Sie gucken die ganze Zeit!"
"Tu ich nicht!"
"Doch, das tun Sie!"
"Nur ab und zu", murmelte House. "Um zu sehen, ob Sie sich bewegen."
"Ja, ich atme und lebe noch – keine Angst!" fauchte ich.
"Darum geht es mir nicht…"
"Sondern?"
"Darüber will ich nicht unbedingt sprechen…"
"Gott!!!"

Im nächsten Moment durchdrang ein ohrenbetäubender Schrei die Stille der Nacht: "AAAAAAAAHHHHHHHH!!!!!!"
Ich sprang auf. "Das war Foreman, oder?!?"
"Das war er", entgegnete House trocken. "Man nennt es… 'Schreitherapie'."
Ich war zu Tode erschrocken. Mein Atem ging stoßweise und mein Herz klopfte bis zum Hals. Ich stand da und spähte in den Wald. Aber durch die Dunkelheit war nichts zu erkennen.
"Setzen Sie sich hin", knurrte House.
Ich blieb nach wie vor stehen.
"Setzen Sie sich hin!" kam es von House noch einmal mit Nachdruck.
Ich setzte mich langsam und ohne den Blick von den Bäumen vor mir zu nehmen.
"NICHT AUF MICH DRAUF – VERDAMMT NOCHMAL!!!" brüllte House. "WEG!!!"
"Ups! Sorry!" Ich sprang auf und setzte mich wieder auf meinen alten Platz.

Im nächsten Moment kam Wilson, gefolgt von Foreman, zwischen den Büschen hervor.
Ich atmete erleichtert auf. "Da sind sie ja!"
Wilson ging zu House hinüber, während Foreman mit einem unsagbar traurigen Gesicht auf mich zukam und vor mir stehen blieb.
"Eric, alles klar bei dir?" fragte ich und blickte zu ihm hoch. Die Frage hätte ich mir auch selbst beantworten können. GAR NICHTS war klar bei ihm.
"Ähm… Nicht wirklich…", seufzte Foreman logischerweise.
"Was… was ist los…?" wollte ich wissen.
Foreman nahm einen tiefen Atemzug. "Wir sollten reden, Chase."
Das klang… überhauptnichtgut
Ich nickte langsam und rappelte mich hoch. "Wenn… Wenn du meinst…"
"Wie wär’s mit 'nem Spaziergang?" Foreman deutete hinter sich in den Wald.
Ich schluckte. "Okay…"


To be continued…

6 comments:

Julia Brooklyn said...

Lange Geschichte - und ich will MEHR!!

Dr. Robert Chase said...

Sie bekommen mehr, Julia!

Versprochen! :)

Julia Brooklyn said...

Na das möchte ich doch auch schwer hoffen... :)

Anonymous said...

Und ich weiss es, ich weiss eeees

Dr. James Wilson said...

Ich auch!

Julia Brooklyn said...

Wie unfair! *grummel*